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Ginge mittlerweile nicht auch Ultras ohne Fußball? (Spieltage)

haweka, Dienstag, 16.12.2025, 14:11 (vor 8 Stunden, 34 Minuten) @ Karsten

Na ja, man hört vielleicht nicht, wie laut es war, aber wie oft es Gesänge oder Sprechchöre gab, hört man schon. Es war nicht so oft.

Generell glaube ich, dass es in den 90ern bei einigen Spielen sehr viel hitziger zuging als heute. Es wurde viel mehr gepfiffen, ausgepfiffen, und auch die Leute auf den Sitztribünen haben sich mehr aufgeregt.


Ich denke, es war einfach auch weniger "Zeit" für gemeinsame Sprechchöre oder Gesänge, weil man sich ja in erster Linie auf das Spiel konzentrierte und damit beschäftigt war, auf dieses zu reagieren, z.B. zu pfeifen oder auch gewonnene Zweikämpfe zu feiern. Es gab mehr Grundrauschen, einen richten Roar halt.

Allerdings geschah dies zunächst aus der Rolle des Underdogs heraus, die man aber ab Mitte der 90er-Jahre ablegte. Erfolg wurde als das neue Normal angenommen. Hinzu kamen Leute, die von eben diesem Erfolg angezogen worden waren. Der BVB gab denjenigen Fussballfans eine Heimat, die Erfolg wollten aber die Bayern hassten.

Der Anteil jener Fans im Stadion sank, für die Fussball der (gefühlt oder real?) einzige Lebensinhalt war. Auch die Region wandelte sich. Ich komme ja selbst nicht aus dem Ruhrgebiet, aber es gab immer das Bild der Ruhrpottvereine, deren Fans schon am Montag (wenn sie überhaupt Arbeit hatten) damit begannen, auf den Samstag zu warten, um wieder zum Fussball zu gehen. Ob das so jemals stimmte, weiss ich nicht, aber ich verstehe, was mit diesem Bild gemeint war.

Insgesamt zog der Fussball zunehmend anderes Publikum an. Und diese Leute schrien halt nicht mehr buchstäblich um ihr Leben. Fussball wurde zu einer Freizeitveranstaltung unter anderen.

Und in die daraus resultierende Flaute hinein gründeten sich die Ultragruppen, um die Tribüne wieder mit Leben zu füllen. Das gelang auch. Anders als zuvor, aber es gelang.

Auch heute noch gibt es manchmal diese Spiele mit einem richtigen Roar. Vor allem, wenn ein internationaler Topklub zu einem KO-Spiel ins Westfalenstadion kommt, wird er oft von Anfang an bei jeder Ballberührung ausgepfiffen und weiss sofort, wo der Hase heute langlaufen wird. Ob diese Spiele heute seltener sind als "früher", weiss ich nicht. Aber in diesen Spielen finde ich z.B., machen die Ultras oft immernoch einen guten "Job" bei der Koordination der Gesänge. Wenn nur die ollen Fahnen nicht wären...

Da gebe ich dir in vielen Punkten recht, zumal in den 80/90ern die Stimmung in Dortmund deutlich besser war als in den meisten anderen Stadien. Trotzdem ist es oft so, dass die Vergangenheit schnell verklärt wird.
So oder so, wie du schon schreibst, die Menschen haben sich verändert und die Stimmung der 90er wird es nicht mehr geben.


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