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Ex NATO-Strategin Stefanie Babst hält den Umgang von NATO und Europäischer Union mit Russland für hochgefährlich. (Politik)

FourrierTrans, Freistaat Sauerland, Donnerstag, 25.04.2024, 21:53 (vor 607 Tagen) @ Gutz

Danke. Reisner spricht tatsächlich davon. Die Indizien, die er dafür anführt sind aber äußerst dünn und spekulativ. Er sagt zum Einen, der Besuch der amerikanischen Delegation in Kiew kurz vor dem Rückzug sei eine Art Beweis dafür, dass den Ukrainer befohlen wörden wäre, die Russen entkommen zu lassen. Dagegen spricht, dass die Ukrainer in den Wochen und Monaten zuvor die Dnjepr-Brücken bereits intensiv angegriffen, beschädigt und in manchen Fällen zerstört hatten und die Russen bereits mehrmals Ponton-Brücken gebaut hatten, um den Nachschub zu sichern. Auch bis kurz vor dem russischen Rückzug wurden noch HIMARS auf die Brücken abgefeuert. Die Ukrainer haben es also lange intesiv versucht, den Russen den Rückzugsweg abzuschneiden.

Und dann, so heißt es zumindest dort, sind jedwede Kampfhandlungen eingestellt worden. Und die Russen sind gemütlich und ohne Gegenwehr bzw. Angriffen über den Fluss abgezogen, sofern das dann so war. Das ist schon sehr seltsam.

Sein zweites Indiz ist die Tatsache, dass Milley irgendwann im November angesprochen hatte, dass die Verluste der Ukrainer genauso hoch sind, wie die der Russen und das eine Rückeroberung der Krim unwahrscheinlich sei. Dies deutet Reisner als Versuch, zu Friedensverhandlungen zu drängen. Diesen zweiten Punkt halte ich für noch abstruser, als den ersten. Zum Einen war dies einfach nur eine faktisch korrekte Beurteilung der wirklichen Lage(damals in der Tat noch ein Novum) und zum anderen passt auch diese Interpretation nicht zu dem, was danach geschah.

Wenn die Amerikaner den Russen keine entscheidende Niederlage zufügen wollten, warum haben Sie dann direkt im Anschluss an den Rückzug ein riesiges Hilfpaket mit hunderten Panzern, IFV, Artilleriesystem etc. beschlossen und aktiv bei der Planung der ukrainischen Zaporizhzhia-Gegenoffensive geholfen, deren Ziel es war, die Verbindung der Krim mit dem russichen Festland zu kappen? Man kann jetzt spekulieren, dass die Amerikaner sowieso wusste, dass diese Offensive in dem Desaster enden würde, in dem es letztendlich endete, aber dann muss man sich auch wieder fragen, was genau denn jemals der Plan der Amerikaner gewesen sein soll. Ich halte das, was Reisner da sagt, für ziemlich krude Theorien, für einen Vorgang der sich realtiv einfach und logsich aus militärischer Sicht erklären lässt.

Die Russen so lange wie möglich in einem zehrenden Krieg zu verwickeln. Auch die immer partiellen Lieferungen, die immer genau nur so groß sind, dass es für ein hin und her reicht, sprechen ja durchaus dafür. Geopolitisch macht das ja auch absolut Sinn. Man beschäftigt den Russen und kümmert sich um das echte Problem, den Südpazifik. Wenn die Amerikaner wollen würden, also so richtig, könnten sie die Russen konventionell in der Ukraine in einem Handstreich vernichten.


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