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Das größte BVB Problem? (BVB)

Will Kane, Biosphärenreservat Bliesgau, Freitag, 17.11.2023, 01:44 (vor 761 Tagen) @ Sascha
bearbeitet von Will Kane, Freitag, 17.11.2023, 01:47

Für mich waren die "gestandenen Spieler" tatsächlich ein Kritikpunkt. Nicht, weil es sie gibt/gab, sondern wegen ihrer Rolle im Team.

Eigentlich hätte es sechs, sieben gestandene Spieler Spieler gebraucht, die das Korsett bilden und die Mannschaft tragen. In diesem Korsett hätten dann die hochveranlagten Spieler wachsen und ihr Potenzial voll entfalten können.

Ein logischer Ansatz, den wir hier auch des Öfteren diskutiert haben.

Ich persönlich sähe dabei fünf/sechs Spieler, welche dieses Korsett bilden sollten, tendenziell als sinnvoller an als sechs/sieben Spieler, aber das sind Marginalien.


Stattdessen waren es die jungen Spieler, die voran gegangen sind und mit ihrer Qualität die Mängel der eigentlichen Korsettspieler ausgeglichen haben.

Das war offensichtlich so.

Man sollte allerdings folgende Aspekte dabei mMn nicht unterschätzen:

- Wechselnde Trainer mit unterschiedlichen fußballerischen Ansätzen.
Nicht jeder Spieler passt zu jedem Spielstil. Bei sehr jungen Spielern fällt das noch nicht so sehr ins Gewicht, bei älteren und weiter entwickelten schon. Der eine Spieler mit Stärken im Ballbesitz wurde für den Spielstil von Trainer X geholt, passt dann aber weniger zu dem Nachfolger Y, der einen anderen Spielstil präferiert.

- Verpflichtung von Spielern, die nicht zum Spielstil des jeweiligen Trainers passen.
Offensichtlich hat es diverse Verpflichtungen von Spielern ohne Rücksprache mit dem einen oder anderen Trainer gegeben bzw. die Entscheider haben sich über die Präferenzen des betreffenden Trainers hinweggesetzt. Dass nicht Zusammenwachsen kann, was nicht zusammengehört, wurde dabei außen vor gelassen.
Es wurden aber auch für den einen oder anderen Trainer Wunschspieler verpflichtet, die diesen Trainer gar nicht mehr vorgefunden haben, als sie zum Kader stießen. Weil die Clubführung sich nämlich mittlerweile von diesem Trainer getrennt hatte und ein neuer Trainer mit einem neuen Spielstil installiert wurde, der mit diesem Spieler wenig anfangen konnte.

- Verpflichtung von Spielern ohne ein fußballerisches Profil als Leitbild erstellt zu haben.
Um ein ‚Korsettspieler‘ einer Spitzenmannschaft der Bundesliga zu sein, muss man den notwendigen Einsatzwillen mitbringen, das steht außer Frage. Man muss allerdings auch technisch und spielerisch-taktisch ebenfalls ein hohes Niveau mitbringen. Eine ganze zeitlang wurde von den Entscheidern aber die Verpflichtung von ‚Mentalitätsspielern‘ forciert, denen man zwar überdurchschnittliche kämpferische Eigenschaften zuschrieb, die sich fußballerisch jedoch als (zu) limitiert herausstellten.
Sicherlich erfordern unterschiedliche Positionen auf dem Spielfeld auch unterschiedliche Anforderungen an das, was der jeweilige Spieler als Fußballer mitbringen muss. Es sollte allerdings ein ‚gemeinsamer fußballerischer Nenner‘ existieren, der das Zusammenspiel erleichtert und ein Team besser funktionieren lässt. Gerade wenn es sich um ‚Korsettspieler‘ handelt.

Am meisten fehlt uns mEn ein übergeordnetes Konzept. Klar, Fußball wird immer auch ‚Tagesgeschäft‘ bleiben. Nur ohne in einen bestimmten Rahmen eingebettet zu sein bleibt vieles Stückwerk, das mal besser und mal schlechter funktioniert.


Sieht man wohl am deutlichsten bei Bellingham. Es hieß ja immer, dass er hier in Dortmund nichts mehr dazu lernen könne. Seine Explosion in Madrid lässt aber darauf schließen, dass Jude schon da viel mehr konnte und ihn die Mannschaft eher gebremst hat.

Ja, Bellingham ist ein absoluter Ausnahmespieler. Bei uns musste er viel zu viele Lücken füllen/schließen auf dem Spielfeld (bzw. er hat dies von sich aus getan) anstatt sich auf seine größten Stärken konzentrieren zu können. Was bei einem Team wie Real gänzlich anders ist.

In Madrid wird im übrigen seit längerem sehr systematisch gearbeitet. Nicht zuletzt auch was den Einbau und die Heranführung von Talenten in einen bestehenden fußballerischen Rahmen anbelangt.

Nun werden dort Talente nicht als baldige Gewinnbringer gesehen, sondern als zukünftige langjährige Leistungsträger. Man steht halt am Ende der Nahrungskette. Nur ohne Systematik und ohne Konzept wird man auf keiner Ebene Fortschritte erzielen können.


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