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Wie schon geschrieben,... (BVB)

Poeta_Doctus, Lands Between, Montag, 08.03.2021, 23:23 (vor 1116 Tagen) @ CHS

Die Erklärung ist eigentlich ganz einfach, warum man ihn für den Preis geholt hat. Der Marktwert damals von Schulz lag schon bei 25 Mio. Euro, demnach ein branchenüblicher Preis. Der weitere Grund war, dass zu dem Zeitpunkt der BVB Geld hatte (Pulisic). Außerdem wollte wahrscheinlich der BVB auch mal zeigen, dass man einen deutschen Nationalspieler holen kann. Der BVB wird bestimmt nicht nur auf die Karte Schulz gesetzt haben, nur ist die Frage, welche Alternativen es gab und wie teuer diese waren.

Auch hier: Das erklärt, warum Hoffenheim einen hohen Preis aufrufen kann, aber nicht, warum wir den dann auch zu zahlen bereit sind. Das Prädikat "deutscher Nationalspieler" darf da einfach keine große Rolle spielen. "Nationalspieler" war Schürrle auch...

Viel mehr fällt mir als Begründung auch nicht ein. Nur warum überhaupt auf einen Nationalspieler aus DE versteifen? Das muss doch sportlich wirklich Jacke wie Hose sein. Mal zeigen, dass man es kann, das wäre ein bedenkliches Kriterium bei der Kadergestaltung.


Habe ich oben geschrieben. Nationalspieler und Interesse von Dortmund steigert schon den Preis. Sag mir doch mal, welcher deutsche Nationalspieler ist denn zuletzt günstig verpflichtet worden? War das Ginter für 10 Mio. Euro (war der schon Nationalspieler?)? Man sollte auch nicht vergessen, viele "günstige" Spieler konnte man doch nur durch Austiegsklauseln holen (Brandt, Wolf, Toprak, Reus).

Dem will ich gar nicht widersprechen, aber dann siehe oben: Warum dann überhaupt auf einen deutschen Nationalspieler versteifen?

Vielleicht sollte man einen Blick auf die Scouting-Abteilung richten. Es ist ja nicht mehr so wie vor 20 Jahren (Dazu gab es damals einen Artikel). Da bestand diese aus zwei Leuten (erfolgreiche Ex-Trainer) und wurden unterstützt von den U-Trainern. Mittlerweile hat man einen Chefscout, sieben normale Scouts, einen Nachwuchsscout und zwei Nachwuchs-Koordinatoren. Dazu werden die Leute dann ebenfalls von den U-Trainern unterstützt. Ich weiß nicht mehr, wo das stand, aber es ist wohl keine Seltenheit, dass man an einem Wochenende (wahrscheinlich vor Corona) bis zu 60 Spieler scoutet.

Das glaube ich gerne. Dann sollte man diesen enormen Scoutingapparat, der ja nachweislich exzellente Arbeiten leisten kann, aber auch seinen Job machen lassen und einen Brandt nicht trotz bedenken holen oder einen Schulz verpflichten, nur weil der Bundesschul in mal eingeladen hat (etwas polemisch ausgedrückt, ich weiß).


Wen man dann holt, entscheiden aber nicht die Scouts. Sie können nur Empfehlungen übermitteln. Der Chefscout informiert dann seinen Chef. Dieser entscheidet dann, ob es sinnvoll ist oder nicht. Erst danach geht es zu den Verhandlungen. Wie gesagt, man kennt nicht die Bedingungen damals. Die damalige sportliche Führung hielt dann den Wechsel für sinnvoll. Im nachhinein kann man vieles anders sehen.

Klar, im Nachhinein ist man immer schlauer. Vor allem, wenn man nicht auf seine Scouts hört ;)

Oder anders gefragt, ist eine Meisterschaft und eine Torjäger-Kanone es wert, 25 Mio. Euro (plus Gehalt und wohl auch Handgeld) in den Sand zu setzen?

Da stehe ich gerade auf dem Schlauch. Hä?

Sorry für die Wortwahl, aber das ist mir zu billig. "Gründe" gibt es quasi für alles. Wenn ich dem Pizzaboten 8 Zähne ausschlage, weil er meinen Knobidipp vergessen hat, habe ich dafür auch einen "Grund". Ich wage zu bezweifeln, dass viele diesen als Entschuldigung gelten lassen.


Billig ist beim BVB gar nicht. :-) Es gibt halt unterschiedliche Wechseln beim BVB in den letzten Jahren. Man holt externe Talente (Bellingham, Reinier, Morey, Balerdi), interne Talente (Moukoko, Reyna, Unbehaun) und halt gestandene Spieler (Can, Meunier, Hummels, Brandt). Die erste Kategorie ist nicht immer billig, aber hat wohl weiterhin die besten Erfolgaussichten. Die zweite Kategorie ist häufig nur eine Kaderfüllung, obwohl es da Ausnahmen gab. Die dritte Kategorie ist die teuerste, aber auch die risikobehaftete. Gerade da würde ich die Erfolgschancen max. bei 50% sehen.

Kann man so ähnlich sicher sehen. Gefühlt liegen wir bei den nicht gerade günstigen Transfers der letzten Kategorie aber schon ungesund oft daneben.

Alles in allem ist bei uns nicht alles scheiße, weswegen ich auch nicht bei allen Punkten anderer Meinung bin. Und fantastische, kreative und starke Transfers haben wir ja durchaus auch (Spieler wie Kagawa anno dazumal, aber auch später wie Aubameyang, Dembele, aktuell Sancho und Haarland). Aber gerade angesichts solcher Hammertransfers machen mich persönlich haarsträubende Wechsel wie der von Schürrle damals und aktuell vor allem Schulz fassungslos und wirken auch einfach unglaublich unkreativ.


Unkreativ ist so eine Sache. Ich habe mir mal die Transferperioden angeguckt (das aktuelle kann man noch nicht bewerten):

Auflistung von Transfers

Ich habe ja auch nicht behauptet, dass wir keine kreativen Transfers können, im Gegenteil. Aber oftmals scheinen wir halt auch nach dem Prinzip "performt aktuell in der Bundesliga" zu verfahren (Castro, Toprak, Schürrle (der vor seinem Wechsel zu uns quasi eine gute Halbrunde für Wolfsburg gespielt hat), Schulz, auch Interesse an Spieler wie Rashica (auch wenn das natürlich jetzt etwas spekulativ ist)).

Ohne jetzt behaupten zu wollen, dass es bei anderen Vereinen alles besser ist (ist es nicht!): Wenn man mal z.B. zum VFL Golfsburg gucke, die haben mit Baku, Roussillon und Mbabu keinesfalls schlechtere Außenverteidiger als große Teile unserer Besetzung. Und keiner von denen auch hat nur die Hälfte von Schulz gekostet. Man muss nur das Scouting dann halt auch seinen Job machen lassen.


Trotzdem hat Wolfsburg in den vergangenen Jahren immer ein Transferminus erwirtschaftet. Einzig 16/17 hat man Dank Draxler und (grumpf) Schürrle ein Plus erwirtschaftet. Danach gab es, wie gesagt, nur Minus.

Wie gesagt, es geht mir auch nicht darum, dass die Käfer es grundsätzlich besser machen als wir. Aber Spieler wie die oben genannten AV aus der Autostadt wären natürlich auch für den BVB eine Option gewesen. Oder glaubst du ernsthaft, dass wir die nicht hätten bekommen können. Man muss dann aber eben auch solche Spieler scouten, gute Scouts haben und auf seine Scouts hören und Spieler nicht nach "ist halt gerade Nationalspieler" verpflichten.


Auch andere Vereine haben ähnliche Ergebnisse. Das Problem ist nur, bei anderen Vereinen hat man nicht so den Blick darauf wie beim BVB.

Der BVB gibt aber eben auch neben Bayern die größten Summen aus (was ja kein Verbrechen ist, die werden ja i.d.R. auch selbst erwirtschaftet). Und wenn dann eben bei der Brechbrause ein Angelino aufläuft und bei uns zum selben Preis ein Nico Schulz vornehmlich auf der Bank versauert, kann man in dem Fall eben auch kein gutes Zeugnis ausstellen.
Nochmal: Das heißt nicht, dass bei uns grundsätzlich nichts läuft. Aber zuletzt haben wir mMn. schon zu oft danebengegriffen und das eben auch nicht für Peanuts, sondern bei Großtransfers. Von daher kann ich dem "Slogan" "viel Mittelmaß für zu viel Geld" leider, leider aktuell schon folgen.


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