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Wir brauchen zur neuen Saison.. (BVB)

fallrückzieher, Sonntag, 06.12.2020, 08:47 (vor 1844 Tagen) @ Will Kane

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Einmal davon abgesehen, wie man diese Begriffe konkret inhaltlich definiert, sehe ich die Lösung eher darin, diese Spieler durch andere zu ersetzen, die ein notwendiges Mindestmaß an technischen Fertigkeiten und taktischem Verständnis mitbringen. Wenn bei einem Bundesligaprofi jede Ballannahme mit dem Risiko des Ballverlusts einhergeht, dann wird jeder Trainer damit seine Probleme haben. So ‚einfach‘ kann gar kein Fußball sein.

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Ich mache das jetzt mal am Beispiel von Schulz fest. In einem auf Ballbesitz und Spielkontrolle ausgelegtem Spiel hat der seine liebe Mühe und Not, weil der Ball nicht sein bester Freund ist. Als es dann heute in der zweiten Hälfte mehr mit offenem Visier zur Sache ging, hat man plötzlich gesehen, dass er eine Dynamik hat, die uns durchaus helfen kann.

Wenn wir darauf warten wollen bis wir 18 perfekte Fußballer im Kader haben, werden wir wahrscheinlich nie zum Ziel kommen. Es geht schon auch darum, sein Spiel an die Qualitäten des Kaders anzupassen.


Es geht nicht um „18 perfekte Fußballer“. Die wird man nie haben. Und das habe ich auch nicht geschrieben.

Es geht um Fußballer, die mit dem Ball so umgehen können, dass sie einen einigermaßen Kombinationsfluss ermöglichen können und kein Hindernis darstellen.

Und Schulz ist da leider in der Tat ein Beispiel. Gestern hatte ich hier noch die Hoffnung geäußert, dass er uns heute bei all seinen Mängeln mit seiner Dynamik behilflich sein könnte, Das war er heute über weite Strecken des Spiels leider nicht. Ganz egal, wie man spielt, den Ball muss ich annehmen und weiterleiten. Und all die Dynamik nutzt nichts, wen ich mir den Ball zu weit vorlege. Das war auch in der zweiten Hälfte, als die SGE tiefer stand als in Halbzeit 1 und Schulz teilweise mehr Platz hatte, ein Problem bei ihm.

Ein Vergleich mit Guerreiro ist obsolet und wäre unfair. Aber es kann nicht sein, dass jeder Angriff, der von hinten über die linke Seite aufgebaut wurde einem Hindernislauf glich (ok, überspitzt formuliert). Wir verlieren Genauigkeit, wir verlieren Zeit, und leider auch öfters den Ball. Oder werden aufgrund dieser Ungenauigkeiten in unnötige Zweikämpfe verwickelt. Schulz hat heute in sehr viele Situationen auch die falsche Entscheidung getroffen. Wenn er auf den Gegenspieler zugegangen ist, um ihn bei der Ballannahme zu stören, dann kam er genau den einen Moment zu spät, den der Gegner zum Pass nutzte, und oft öffnete Schulz dadurch Raum hinter sich für den Gegner.

Schulz hatte heute die eine oder andere gelungene Defensivaktion, das muss man fairerweise konstatieren. Dass er allerdings defensiv sicher gewirkt hätte, habe ich zumindest nicht so wahrgenommen.

In einer Szene, kurz nach der Einwechselung Bellinghams, war Schulz mit dem Ball an der Außenlinie (in etwa Höhe Mittellinie) relativ isoliert von zwei Gegenspielern. Dennoch gab es Passoptionen, die er aber nicht nutzen konnte. Bellingham kam hinzu, übernahm den Ball und mit einer Körperdrehung hatte er sich aus der Eingrenzung durch die Gegenspieler gelöst. Was ihm allerdings nur gelingen konnte, weil er den Ball bei dieser Aktion eng am Fuß führte. Eine solche Aktion mit dem Ball würde ich von Schulz weder verlangen noch erwarten. Aber wenn er vorher den Ball sauber zu einem Mitspieler gebracht hätte, dann wäre die Aktion Bellinghams gar nicht nötig gewesen.

Schulz kam zu uns nach einer gelungenen Saison bei Hoffenheim und er kam als Nationalspieler. Er kam auch nicht als backup für die linke AV-Position, sondern als Spieler für die Startelf. Auf seinen vorherigen Stationen hatte er allerdings nicht unbedingt überzeugen können. Im Prinzio sticht da diese eine Saison bei Hoffenheim heraus, als man zumeist konterbasiert mit einer Dreier-/Fünferkette spielte und Schulz auf der linken Außenbahn als Flügelläufer ein ums andere mal lang geschickt wurde und immer wieder Hereingaben (häufig aus dem vollen Lauf) nach innen geschlagen hat.

Nun ist es aber so, dass die meisten anderen Mannschaften gegen uns anders spielen, als sie es gegen das damalige Hoffenheim getan haben. Und dies unabhängig von unserer eigenen Spielweise. Die Frage ist nun für mich, ob wir unsere Spielweise so anpassen wollen, bis sie für Schulz passend wäre (unabhängig vom jeweiligen Trainer) oder ob eine andere Option nicht sinnvoller wäre.

Mir ging es doch gar nicht darum, Schulz hier als perfekten Außenverteidiger zu verkaufen. Die Verpflichtung war insbesondere zu diesem Preis ein ziemlicher Griff ins Klo.

Der Spieler wurde aber geholt, als Favre schon hier war und Favre hatte bereits in Gladbach einige Monate mit ihm gearbeitet. Wenn der Spieler für Ballbesitzfußball tatsächlich so ungeeignet ist, wäre da vielleicht der Hinweis des Trainers hilfreich gewesen, dass man von dem Transfer bitte absehen soll.

Und bei allen Schwächen die Schulz sicher hat, glaube ich doch, dass er in einem stärker auf Pressing und hohes Attackieren ausgerichteten Spiel, deutlich besser aussehen würde. Das ist für uns aber auch weiterhin in 90% der Spiele kein ernsthafter Ansatz bzw. wird weiterhin so unkoordiniert und zahnlos praktiziert, dass gegen unser sogenanntes "Pressing" sich selbst ziemliche Rumpeltruppen wie Eintracht Frankfurt mit Erik Durm in der Startelf relativ einfach befreien können.


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