schwatzgelb.de das Fanzine rund um Borussia Dortmund
A- A+
schwatzgelb.de das Fanzine rund um Borussia Dortmund
Startseite | FAQ | schwatzgelb.de unterstützen
Login | Registrieren

Überprüfung mancher Argumente (Fußball allgemein)

Nolte, Sonntag, 12.07.2020, 16:26 (vor 1377 Tagen) @ Carpzov

Über die Jahre ist der Anteil der Auswärtstore und -siege signifikant gestiegen, der Heimvorteil ist wesentlich kleiner als früher (in Geisterspielen erst recht).

Das ist teilweise richtig. Ich habe es nicht exakt ausgewertet, sondern nur grob stichprobenartig überflogen, aber auch bei den Bundesliga-Tabellen scheint die Diskrepanz zwischen Heim- und Auswärtsbilanz heute geringer zu sein als früher - und damit international vermutlich erst recht. Besonders frappierend war dabei u.a. die Saison 1966/67, in der das schlechteste Heimteam (Fortuna Düsseldorf) zu Hause gleich viele Punkte holte wie die besten Auswärtsteams (Nürnberg und Stuttgart) in gegnerischen Stadien, nämlich 16.
Dennoch ist auffällig, dass auch heutzutage noch deutliche Unterschiede zwischen Heim- und Auswärtsbilanz bestehen. In der Saison 18/19 holten die 18 Teams zu Hause 487 Punkte, zu Hause dagegen nur 368 (im Kopf zusammengezählt, könnte Fehler enthalten).

Zu bemerken ist allerdings, dass wir in den letzten Monaten seit Wiederaufnahme der Bundesliga mit Geisterspielen mehr Auswärts- als Heimsiege gesehen haben. Besonders frappierend war das an den ersten Spieltagen, später holten die Heimteams etwas auf. Ob das an den fehlenden Zuschauern lag oder am Spielplan (dass die Auswärtsteams womöglich häufiger die Favoriten waren - ich hab's nicht so genau angeschaut), kann ich nicht sagen.

Dazu kommt die Ungerechtigkeit, dass bei Spielen, die in die Verlängerung gehen, die Auswärtsmannschaft 30 Minuten länger Zeit hat, ein Auswärtstor zu erzielen. Das hatte zuletzt Trainer Diego Simeone kritisiert, als er im Frühjahr mit Atletico Madrid Titelverteidiger Liverpool im Champions-League-Achtelfinale bezwungen hatte (1:0/3:2 n.V.).

Schön wäre es, wenn Journalisten hin und wieder ihren Job machen und Behauptungen anhand von Fakten belegen würden. Dann wäre nämlich schnell klar, dass die Anwendung der Auswärtstorregel in der Verlängerung durch den Heimvorteil vollständig aufgewogen wird. Siehe: 1728434

Genannte Alternativen:

Spiele, bei denen es nach 180 Minuten unabhängig von der Anzahl der Auswärtstore unentschieden steht, könnten via Verlängerung und Elfmeterschießen entschieden werden. Dann allerdings hätte die Gastmannschaft im Rückspiel den Nachteil, 30 Minuten länger auswärts als zuhause spielen zu müssen. Fairer wäre womöglich, nach den 180 Minuten direkt ein Elfmeterschießen anzusetzen (wie etwa seit 2018/19 im Halbfinale des englischen Ligapokals), deutlich aufwändiger, wie früher ein Entscheidungsspiel auf neutralem Platz auszutragen.

Die fett markierte Lösung hatte ich vor anderthalb Jahren auch vorgeschlagen, wenn man unbedingt von der Auswärtstorregel abrücken möchte.

Manche Verbände haben sich für eine Mischform entschieden. In der asiatischen Champions League wird die Auswärtstorregel beispielsweise nur nach der regulären Spielzeit, nicht aber nach der Verlängerung angewandt.

Das hier wäre die dümmstmögliche Regelung. Sie sollte unbedingt vermieden werden. Es plädiert schließlich auch niemand dafür, die Auswärtstorregel im Elfmeterschießen anzuwenden.


Antworten auf diesen Eintrag:



gesamter Thread:


1230264 Einträge in 13655 Threads, 13771 registrierte Benutzer Forumszeit: 19.04.2024, 21:45
RSS Einträge  RSS Threads | Kontakt | Impressum | Nutzungsbedingungen | Datenschutzerklärung | Forumsregeln