Spahn bittet Krankenhäuser (Corona)

Will Kane, Saarbrücken, Sonntag, 15.03.2020, 20:32 (vor 1506 Tagen) @ Franke

Und in der gemeinschaftlichen Vorsorge wachsen plötzlich tausende Intensivbetten aus dem Boden, oder wie?

Die 25% Überschuss an Betten, die wir zur Zeit haben, sind schon großzügig bemessen. Eine historische Ausnahmesituation taugt kaum als Maßstab für ein zukünftiges Gesundheitswesen.

Dass Notaufnahmen in Not sind, war schon lange vor Corona bekannt.

Lokal ist zu hören, dass es der Gesetzgeber kleineren Krankenhäusern immer schwerer macht, überhaupt noch zu existieren.

Seit Jahrzehnten ist es unausgesprochenes Ziel aller Bundesregierungen, kleinere Krankenhäuser zu eliminieren. Man sagt es nicht offen, weil dies Wählerstimmen kosten würde. Man regelt es durch immer neue Maßnahmen und Auflagen, die es unmöglich machen, Häuser unter 300 Betten wirtschaftlich zu führen. Besonders hervorgetan hat sich (wie in anderen Bereichen auch) die Regierung Schröder/Fischer. Nachfolgende Regierungen haben da aber keineswegs zurückgerudert, sondern sind den Weg weitergegangen.

Zu meinem Erstaunen hat die hiesige Regionalzeitung dies vor kurzem in einem interessanten Artikel sehr gut aufgeschlüsselt. Anlass war die Ankündigung einer erneuten Klinikschließung im Saarland (Lebach). Bereits seit einigen Jahren geht hier ein Kliniksterben vonstatten. Betroffen sind eben diese kleineren Kliniken im ländlichen Raum.

In der aktuellen Krise ist die saarländische Gesundheitsministerin auf die (naheliegende) Idee gekommen, die Schließung der Lebacher Klinik zu verschieben (Gespräche mit dem Betreiber laufen) und die leerstehenden früheren Klinikgebäude (z.B. Losheim) wieder zu nutzen. In der Tat könnte man in den leerstehenden Gebäuden Covid-19 - Erkrankte sammeln. Wenn genügend ärztliches und Pflegepersonal abgestellt werden kann und wenn das notwendige medizinische Gerät zur Verfügung gestellt werden kann.