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klingt wie.... (BVB)

Knüppler17 ⌂, Mittwoch, 30.10.2019, 16:34 (vor 1657 Tagen) @ Ritti

Eines vorneweg: ich finde es ganz amüsant, was in diesem Text alles steht, aber vollständig überlesen bzw. bewusst nicht zur Kenntnis genommen wird.

Wer den Text liest, wird sehr genau feststellen, dass sich die Kritik nicht bzw. nur zu einem recht kleinen Teil gegen den Trainer richtet. Es wird sehr explizit betont, dass Favre sich persönlich nichts hat zuschulde kommen lassen, keine verrückten Volten betrieben und sich davon ab auf verschiedenen Ebenen deutlich weiter entwickelt hat. Er liefert genau das, was von ihm erwartet worden war.

Dass die Mannschaft nicht zu seinem Fußball passt, ist nur bedingt Favre anzulasten. Die Stammspieler passen nicht zu seinem System, verschiedene Mitläufer wollte man im Sommer verkaufen und scheiterte beim Finden eines Abnehmers. Favre muss also mit dem Kader leben, der einerseits sehr teuer ist, andererseits der qualitativ hochwertigste seit vielen Jahren und drittens nicht zu seinem Fußballverständnis passt. Entweder muss sich der Kader deutlich ändern, was sehr schwer fallen wird, oder der Trainer einen Fußball spielen lassen, hinter dem er nicht stehen kann. So oder so, es passt nicht zusammen und das ist nicht des Trainers schuld.

Vielmehr ist es so, dass keine Seite glücklich sein kann und eben nicht zu erwarten ist, dass sich das in absehbarer Zeit ändern wird. Natürlich wird Favre hier auch zum Opfer einer Geschäftsführung, die jeden Trainer, der nicht Jürgen Klopp heißt, wie einen Schüler behandelt. Favre über mehr als ein Jahr in den Himmel zu loben, dann Bosz zu holen, war schon eine Frechheit gegenüber Bosz. Als Favre da war und eine wahnsinnige Halbserie hinlegte, war die Fallhöhe enorm, und Watzkes Treueschwüre zu Klopp mit seinem nun sehr lauten Schweigen waren brutal. Der Großteil der Kritik - angefangen beim Umgang mit den Trainern bis hin zum sentimentalen Festhalten, das ein Loslassen von Klopp immer weiter verzögert - richtet sich gegen die Geschäftsführung. Favre ist an dieser Stelle die ärmste Sau.

Letztendlich ist es aber dennoch der Trainer, der den sportlichen Bereich vertritt. Und hier sehe ich nicht, wo sich nach einem Jahr der Stagnation plötzlich ein Wandel zum Positiven ergeben sollte: Witsel, Reus und Alcacer, die zunächst jedem Spiel ihren Stempel aufdrückten, sind weitgehend abgetaucht. Sancho, Akanji, Zagadou, Weigl, Dahoud entwickeln sich seit geraumer Zeit nicht mehr weiter, sondern verharren oder machen Schritte rückwärts. Hummels sieht wiederholt blöd aus, wird bei Standards kaum gesucht und findet keine Station für die Spieleröffnung, was seine Stärken ungenutzt lässt, seine Schwächen aber enorm betont. Götze wird seiner Rolle als erfahrener Führungsspieler nicht nur nicht gerecht, sondern kokettiert offen mit Wechselabsichten und macht Unterwäschewerbung. Schmelzer oder Balerdi scheinen überhaupt keine Rolle zu spielen, werden aber mitgezogen. Sportlich stimmt es einzig in Hinblick auf die Tabellensituation.

Wer welchen Teil der Verantwortung trägt, ist müßig. Dass das Zusammenspiel BVB-Favre nicht funktioniert, bleibt mE im Ergebnis deutlich stehen. Da kann man nun weitermachen und etwas am Leben erhalten, was nicht funktioniert. Oder eben eine Exitstrategie suchen. Dabei steht im Text auch nicht, dass ein Trainerwechsel jetzt sofort erfolgen muss - explizit heißt es darin, dass vor den wichtigen Spielen neue Impulse gesetzt werden müssen, die GF aber nicht zu Schnellschüssen neigen sollte. Diese Impulse können (!) ein baldiger Trainerwechsel sein, wenn eine passende Lösung existiert. Die mE unvermeidliche Trennung kann (!) aber auch erst später - z.B. im Sommer - erfolgen, wenn man bis dahin passende Kandidaten suchen möchte. Dass sich beide Seiten auf Dauer einen Gefallen tun, wenn sie einfach weitermachen, kann ich mir nicht vorstellen - allerdings bin ich für diese Entscheidungen auch nicht maßgeblich und kommentiere nur von meiner Seite.


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