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Business as usual (BVB)

Sayael, Gütersloh, Sonntag, 27.10.2019, 14:07 (vor 1659 Tagen) @ CHS

Es bleibt beim Status quo und wir hatten schon ziemlich viel Glück.

Einige Faktoren waren ja schon vor der Saison zu erwarten wie z. B. keine Back-up Option für Alcacer.
Trotzdem ziehen sich weiterhin die Probleme, die sich seit Ende der Rückrunde durch die Mannschaft ziehen, dazu kommen noch etliche neue Probleme und die schwierig erscheinende Integration der Neuzugänge.

Persönlich hatte ich schon die Hoffnung, das Favre es in der Sommerpause schafft die Mannschaft endlich wieder auf Kurs zu bringen.
Die verpasste Meisterschaft war natürlich verdammt bitter und die gesamte Rückrunde hatte man mit vielen Probleme zu kämpfen.
Eine lange Pause, die einige Spieler bitter nötig hatten, dazu eine Vorbereitung um sowohl Variabilität als auch Probleme anzupacken haben zumindest hoffnungen geweckt.

Leider hat sich fast nichts getan.
Spieler haben sich individuell wenig bis gar nicht verbessert, wobei ich natürlich nicht erwarte das Hakimi und Sancho sich innerhalb einer Vorbereitung zu Spielern entwickeln, die auch ordentlich mit nach hinten arbeiten.
Trotzdem hätte ich zumindest einen Schritt nach vorne erwartet.
Neben der fehlenden individuellen Entwicklung fehlt aber die mannschaftliche Entwicklung.

Trotz mehr als genug Anzeichen für eine notwendige Veränderung bei Standards, wird einfach gewartet bis wir uns wieder mehr als ein Gegentor fangen. Spieler müssen dies erst öffentlich zum wiederholten male ansprechen.
Natürlich wird man hier die Spieler nicht von der Kritik freisprechen können, aber wenn ein System nicht funktioniert, dann muss man es ändern.

Es wirkt nicht so als ob man als Mannschaft irgendeine Entwicklung genommen hat.
Dazu beschleicht einen nicht nur das Gefühl, sondern es ist ersichtlich das man als Mannschaft nicht mehr diese Geschlossenheit verkörpert.
Spieler lamentieren anstatt den Mitspieler aufzumuntern, man läuft den Bällen nicht entgegen und die Mitspieler werden regelmäßig allein gelassen, egal ob es beim Verteidigen geschieht oder einfach niemand sich für einen Pass anbietet.

Gerade dieser Punkt wirkt sich halt ziemlich heftig aus.
Wir haben nicht die Körperlichkeit um physisch dagegen zu halten, wir haben nicht die individuelle Klasse wie Bayern um die Spiele trotzdem zu gewinnen (und insbesondere haben wir keinen Lewandowski).
In der letzten Hinrunde gab es durchaus schlechte Spiele unsererseits, aber man hat es als Mannschaft aufgefangen.
Natürlich sollte dies kein Faktor sein, auf den man sich gänzlich verlassen sollte, aber es ist ein wichtiger Zusatz.

Aus der nicht vorhandenen Geschlossenheit innerhalb der Mannschaft und mit den individuellen Entwicklungen, ergibt sich halt die momentane Problematik.
So kommen unsere Stärken einfach nicht zum Tragen.
Das Passspiel ist ziemlich grässlich, egal ob es hinten raus geht oder der Flügelspieler geschickt werden soll. Die Passquote wird halt durch die Querpässe ziemlich geschönt, aber besonders die wichtigen Zuspiele gehen einfach daneben.
Dazu kommt halt auch das wirklich schlechte Positionsspiel.
Man bietet sich kaum an, Spieler laufen stumpf nach vorne oder bleiben hinter dem Gegenspieler stehen. So wird die Fehlerhäufigkeit einfach nur gesteigert und der Frust steigt.

Solange wir die Basis nicht auf den Platz kriegen, kann Favre machen was er möchte.
Seine taktischen Ansätze werden sonst einfach niemals Früchte tragen und das es funktioniert, hat man in der letzten Hinrunde mehr als einmal gesehen.

Die Neuzugänge möchte ich hier explizit ausschließen.
Natürlich kann man Julian Brandt für sein Zweikampfverhalten kritisieren, gleiches gilt für Schulz beim Abwehrverhalten in Mailand.
Dennoch gibt es einfach zwei Punkte, die bisher allen Neuzugängen noch etwas Welpenschutz zusichern.
Zum einen sollte man einfach etwas Geduld mitbringen, das Beispiel Gündogan war halt ziemlich deutlich. Manchmal dauert es einfach etwas, bis sich die Spieler eingewöhnt haben.
Und Spieler können sich schlecht in eine Mannschaft integrieren, die mit sich zu kämpfen hat.
Ich erinnere mich noch an die Saison, als es unter Klopp auf Platz 18 ging.
Dort hatten einige Neuzugänge stark mit sich zu kämpfen, es war halt einfach nicht möglich sie ordentlich zu integrieren, bei den offensichtlichen Problemen der Mannschaft.
Selbiges möchte ich den jetzigen Neuzugängen zugestehen. Die Ausnahme ist halt Mats Hummels, aber dort ist es einfach die Erfahrung und Klasse.

Es bleiben viele Fragen offen.
Ich kann z. B. die Einstellung von Kehl als Bindeglied ziemlich gut nachvollziehen.
Weder Favre, noch seine Co-Trainer wirken zumindest augenscheinlich nicht, als wären sie große Motivatoren. Ein zusätzlicher Co-Trainer wäre etwas zu viel gewesen. Dazu hat Zorc zusätzlich jemanden, der sich um Pressefragen kümmert.
Natürlich kann ich nicht beschreiben, wie es intern aussieht und abläuft, aber bisher macht auch Kehl keine gute Figur.
Bei der Presse gibt es die üblichen Phrasen und einen wirklich Eindruck hat er bisher nicht hinterlassen.

Auch Zorc wird sich natürlich viele Fragen stellen lassen müssen.
Ein Back-up für Alcacer wurde schon genannt, dazu halt die Frage, ob er Schulz wirklich als sinnvoll erachtet im System von Favre.
Selbiges kann man auch zu Brandt sagen.
Man bekommt den Eindruck, das Favre an seinem System festhalten wollte und Zorc einfach Spieler verpflichtet hat, die Favre zumindest nicht ganz einfach einbinden kann.
Zumindest bei den Abgängen kann man ihm auf die Schulter klopfen.
Man hat den Großteil an Spielern losbekommen, für einen verdienten Spieler wie Kagawa eine gute Lösung gefunden und es gibt für Schürrle, Gomez, Toljan, Toprak, Burnic, Passlack endlich Spielzeit.

Dennoch bleiben Zorc und auch Watzke einfach zu Recht in der Kritik.
Ich möchte nicht wieder mit dem Watzke Buch anfangen und der Sehnsucht nach Klopp, davon gibt es von Didi und anderen schon diverse gute Texte.
Genauso wenig wie bei der strategischen Ausrichtung, die Phil sehr gut beschrieben hat.
Aber zumindest im Hinblick auf diese Saison, bleiben einfach ein paar Fragen.
Wenn man komplett anderer Überzeugung als der Trainer ist, warum trennt man sich dann nicht schon am Anfang der Saison?
Es wird ja noch mehr Punkte gegeben haben, als nur ein möglicher Back-up Spieler für Alcacer.
Natürlich sollte der Trainer die wichtigen Entscheidungen treffen bezüglich der Mannschaft, aber wenn man teilweise komplett gegen seine Überzeugung arbeitet, ist das schon ziemlich fragwürdig.
Letzte Saison hat dieser Kompromiss funktioniert, aber es war ja abzusehen, das Alcacer mal wieder mit einer Verletzung zu kämpfen haben wird.
Wir hatten sowohl mit Lewandowski, als auch mit Aubameyang schon verdammt viel Glück bezüglich Verletzungen. Eine Situation die eigentlich so gut wie gar nicht vorkommt. Mittlerweile hat sich das aber einfach geändert und Alcacer wird nicht jedes Spiel mitmachen.
Dazu kommt ja noch, dass man durch die Verhandlungen mit Götze eine ziemlich ätzende Situation hat.

Bei den weiteren Entwicklungen innerhalb des Klubs wie z. B. der U23 oder der U19 scheint ja auch nicht wirklich alles glatt zu laufen.
Diesbezüglich fehlt mir einfach das Wissen, um dort ein richtiges Urteil zu fällen, aber auch hier scheint einiges schief zu gehen.

Generell müssen sich eigentlich alle Personen hinterfragen.
Favre, die Mannschaft, Zorc & Watzke bei vielen Punkten.

Darüber hinaus muss bei der nächsten Trainer Suche etwas verändert werden.
Auch wenn ich Favre und seinen Fußball als grundsätzlich als sehr positiv sehe, so funktioniert es einfach aus verschiedenen Gründen nicht.
Andere Ex-Trainer brauch ich jetzt nicht runter zu rattern, aber man muss einfach klüger handeln.

Im Nachhinein muss man ganz deutlich sagen, es wäre besser gewesen einen Schnitt vor der Sommerpause zu machen.


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