Offener Brief der Curva Nord (Inter): Keine Rassisten in Italien (Fußball allgemein)

Ulrich, Mittwoch, 04.09.2019, 18:23 (vor 1741 Tagen) @ Kutte92

11freunde.de/artikel/was-das-ungeheuerliche-statement-der-inter-fans-tatsaechlich-bedeutet

Zugegeben, 11Freunde überspitzt das sehr, aber selbst der Originaltext ist harter Tobak.

In Italien kann man schon seit längerer Zeit eine erschreckende Entwicklung beobachten. Ganz weg waren die Faschisten nie. Aber seitdem Silvio Berlusconi die Neofaschisten in die Regierung geholt hatte, haben diese immer mehr Oberwasser bekommen. Vorläufiger Endpunkt der Entwicklung ist ein Matteo Salvini, der in seinen Aussagen ganz offen an Mussolini anknüpft.

In Deutschland sollten wir das als Warnung ansehen. In Italien kann man beobachten, was in Deutschland passieren könnte, wenn man der AfD auch nur den kleinen Finger gibt.

So ein Unsinn. In Italien hat niemals auch nur ansatzweise eine kritische Aufarbeitung des Faschismus stattgefunden. Da waren und sind ultra-rechte Positionen seit Jahrzehnten salonfähig. In dieser Hinsicht kann man die gesellschaftlichen Strukturen in Deutschland und Italien überhaupt nicht vergleichen.

Das ist kein Unsinn. Die Faschisten waren zwar nie weg, aber sie waren eine kleine Minderheit. Weit davon entfernt, politisch irgend einen Einfluss zu haben.

Und um den Vergleich zu Deutschland zu ziehen, in Dortmund gab es die Borussenfront, bei der Bundeswehr teilweise eine unkritische Verehrung für Nazi-"Wehrmachtshelden", Netzwerke ehemaliger Nazis, "Wehrsportgruppen", etc. Aber ebenfalls politisch völlig bedeutungslos.

Im Osten Deutschlands ändert sich das leider teilweise. Mittlerweile ist die Nazizeit ein "Vogelschiss", der Spitzenkandidat der zweitstärksten Partei in Brandenburg stilisiert sich als Himmler-Abklatsch und blickt auf eine lange "Karriere" in unterschiedlichen Nazi-Organisationen zurück. Aber zumindest aktuell ist die AfD auch dort noch weit davon entfernt, Regierungsverantwortung zu übernehmen.