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Kovac sieht Jobe Bellingham in Zukunft auf der 6 (BVB)

Will Kane, Biosphärenreservat Bliesgau, Freitag, 12.09.2025, 15:28 (vor 94 Tagen) @ koom

Am Ende dürfte sich Kovač mit seinen Vorstellungen durchsetzen, was ich hier ausdrücklich begrüße.


Jepp. Immer noch ein Segen, aus so vielen Gründen - vor allem seine Souveränität.

Den defensiven Mittelfeldraum mit mehr defensiver Präsenz und mehr ‚Schwungradeffekt‘ in den zentralen und offensiven Mittelfeldraum zu bespielen kann jedenfalls mMn nicht verkehrt sein.


Was auch einfach sein kann ist natürlich die Einordnung der Position. Je nach Ausbildung und Herkunft ist "der Sechser" eventuell auch ein Ausputzer vor der Abwehr, der nur Spieler umgrätschen soll. Gerade in England dürfte das auch durchaus noch ein eher vorherrschendes Bild sein. Und selbst hier in DE, wo wir doch deutlich mehr spielstarke Sechser und Strategen wie Schweinsteiger kennengelernt haben, sieht man diese Rolle immer noch gerne eher bei Grätschern wie einst Jeremies.

Ich weiß nicht, ob in der PL noch so viele ‚Umwemmser‘ auf der 6er-Position unterwegs sind. Die ‚Holding 6‘ ist da schon recht verbreitet, aber die würde ich in ihrer Aufgabe nicht ausschließlich als ‚Ausputzer vor der Arbeit‘ limitiert sehen. Die Position weitgehend zu halten, den Raum vor der Abwehr zu sichern (was auch Zulaufen und Zustellen von Passwegen beinhaltet, Gegenspieler bei der Ballannahme zu stören, Bälle zu erobern und den eroberten Ball sicher und sinnvoll im Sinne von aufbauendem Spiel an den Mitspieler zu bringen - das ist schon ein wenig komplexer. Sicher ist physische Robustheit in dieser Rolle vorteilhaft, aber ein Holzfuß ist auf dieser Position genauso fehl am Platze wie jemand mit geringem taktischen Verständnis.

Bei genauer Betrachtung waren oft genug ‚Klassiker‘ auf der 6er-Position wie z.B. Nobby Stiles in den 60ern keine reinen Umwemmser, Kratzer und Beißer (was bei Stiles wegen seiner fehlenden Zähne ohnehin nicht einer gewissen Komik entbehrte). Gerade Stiles brachte seine eroberten Bälle mit einer unglaublichen Sicherheit und Präzison zu seinen Mitspielern, insbesondere Bobby Charlton, der (wie er auch selbst betonte) stark profitierte.

Wobei im 4-2-3-1 - System die ‚Doppel-6‘ im Prinzip keine wirkliche doppelte Besetzung des defensiven Mittelfeldes ist. In der Defensivausrichtung wird diese Formation zwar in aller Regel zu einem 4-4-2, in der Offenivausrichtung ist einer dieser beiden 6er eher ein 8er, oft ein tiefer Spielmacher, während der andere 6er tatsächlich eine ‚Holding 6‘ ist.


Und in Kovacs System gibt es auch nicht den ganz typischen Sechser. Dessen Rolle ist quasi weitgehend in dem zentralen Innenverteidiger der Dreierkette aufgegangen. Die 2 zentralen Mittelfeldspieler arbeiten diesem zu, laufen zu, bieten sich an etc. Ich kann mir schon vorstellen, dass man da auch schaut, dass man eher einen "absichernden" bzw. "spielaufbauenden" ZM bestimmen will, während der andere sich klassischer weiter bewegt. Groß oder Sabitzer sind für zweiteres durchaus sehr typisch, die interpretieren ihre Rolle schon gerne darin, situativ eine Position zu überladen (also Überzahl zu schaffen) und trotzdem flugs nach hinten zu gehen.

Schon klar.

Wobei Kovač in Frankfurt bei der Umstellung/Festlegung auf die 3er-Kettenformation den intelligent spielenden und strategisch denkenden 6er Hasebe auf die Position des Zentralen Innenverteidigers zurückgezogen hat. Von dort aus organisierte dieser den Abwehrverbund und leitete den Spielaufbau.

Das defensive/zentrale Mittelfeld hatte Kovač dabei immer sowohl mit einem eher robusten und absichernden, als auch mit einem für das aufbauende Spiel nach vorne zuständigen Spieler besetzt, z.B. mit Fernandes und de Guzmán.


Bin weiterhin gespannt, was das so wird.

Kovač legt neben defensiver Kompaktheit Wert auf klare, sichere, strukturierte und automatisierte Abläufe im Spiel nach vorne mit der einen oder anderen taktischen Variante im Offensivspiel, die mitunter kaum auffallen, aber umso effektiver sein können.

Das wird uns meiner Einschätzung nach ordentlich punkten lassen und auch unter die ersten Vier der Abschlusstabelle bringen. Solide im besten Wortsinn und somit genau das was wir mMn in dieser Saison brauchen.

Im DFB-Pokal kann immer alles passieren, Tagesform ist hier oftmals entscheidender als generelle Qualität.

Und in der CL macht der neue Modus schon einiges unberechenbarer als es in der früheren Gruppenphase mit Hin- und Rückspielen gegen 3 Gegner war. Dennoch bin ich da optimistisch, dass der BVB die K.O.-Runde erreichen wird.

Schaun mer mal.


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