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Schweden: Nach DK und Norwegen hebt auch SWE alle Restriktionen auf (Corona)

markus, Donnerstag, 30.09.2021, 18:33 (vor 910 Tagen) @ Gordi

Das hat in Schweden (143 Tote / 100.000 Einwohner) deutlich mehr Tote gefordert als in Deutschland (112 Tote / 100.000 Einwohner).

Und wenn man bedenkt, dass das Durchschnittsalter der Bevölkerung mit 45,9 Jahren in Deutschland deutlich höher ist, als in Schweden mit 40,5 (das sind im globalen Vergleich Welten), hätte das in Deutschland wohl auch noch ein paar Tote / 100.000 Einwohner mehr gegeben.


Auch als Antwort an Markus:

Kein Widerspruch.
Mein Beitrag war eigentlich nur als Gedankenspiel gemeint, ohne dass ich fordern würde, dass man in Deutschland ähnlich hätte handeln sollen wie in Schweden.
Ich stelle eben nur die Hypothese auf, dass - wenn man in Deutschland seitens der Politik so gehandelt hätte wie in Schweden und die wissenschaftlichen Berater samt Presse diesen Weg mitgetragen hätten, wie es ja in Schweden auch passiert ist - es keinen großartigen Widerspruch oder Protest seitens "der Bürger" gegeben hätte. Trotz der höheren Todes- und Infektionszahlen. Einfach, weil man sich als Bürger in so einer Ausnahmesituation eben auf das verlässt, was die politische Führung samt ihrer Berater vorgibt.
Man hätte in der breiten Bevölkerung die Situation genauso akzeptiert und gutgeheißen, wie man es mit dem Kurs getan hat, den man hier eingeschlagen hat.

Kann ich natürlich nicht beweisen und ist reine Spekulation. Halte ich aber trotzdem für gut denkbar.

Schaut man sich die repräsentativen Umfragen an, dann sieht sieht man, dass zu Beginn der Krise der Zuspruch für die CDU deutlich angestiegen ist. Die Menschen wollten eine starke Regierung, die etwas gegen die Pandemie tut und die ihrer Bürger schützt. Das hat im Frühjahr 2020 auch gut funktioniert, die Umfragewerte blieben konstant bei fast 40%, bis wir im Sommer leichtsinnig geworden sind und dachten, die Krise sei schon vorbei. Die Werte sind erst dann wieder gesunken, als das Ding aus dem Runder gelaufen ist und es mehr Todesfälle gab. Dazu kamen Versprechungen, die nicht eingehalten wurden und die späte Bestellung des Impfstoffs. Wir haben dank dieser Fehler dann ungewollt ein Stück des schwedischen Weges gehabt. Anfang dieses Jahres hatten dann auch wir sehr hohe Todeszahlen.

Der schwedische Weg hat nicht einmal dazu geführt, dass die Wirtschaft unbeschadet davon gekommen ist. Im Gegenteil. Das BIP ist auch in Schweden um mehrere % Punkte eingebrochen. Stärker als in den Nachbarländern, die alle einen restriktiveren Kurs gefahren sind. Länder mit einer ganz massiven Eindämmungsstrategie sind sogar wirtschaftlich am besten durch die Krise gekommen.

Die Rechnung, einfach ein paar mehr Menschen sterben lassen und dafür ungezügelt den Konsum weiterlaufen lassen, ging nirgendwo wirklich auf. Und selbst wenn das der Fall gewesen wäre, hätte ich diesen Weg als zutiefst menschenverachtend empfunden. Eine starke Volkswirtschaft muss auch mal zumindest während einer Jahrhundertpandemie Einbrüche verkraften können. Merkels Weg war immer, dass zuerst der Mensch kommt und geschützt werden muss. Erst danach kommt dann die Wirtschaft. Populistisch bis rechtsgeführte Regierungen haben das umgekehrt gemacht. Aber so denken hier nur gut 10-15% der Bürger. Und deshalb hat die AfD während der letzten 18 Monate zu keinem Zeitpunkt deutlich an Zuspruch gewonnen.


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