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Mal ein bisschen was aus der Praxis (Sonstiges)

Jack, Dortmund, Freitag, 26.02.2021, 11:29 (vor 1153 Tagen) @ pactum Trotmundense

Das Ganze wird sicherlich bewährungsfähig sein.


Für mich wäre es ein Skandal. Wenn schuldig, dann Knast. Es gibt Sachen, bei denen ich Bewährung überhaupt nicht verstehe.


Ersttäter, vermutlich geständig, positive Sozialprognose. Und: wir reden über eine kleine Anzahl von Bildern.


Ich verstehe das Prinzip von Bewährung ganz grundsätzlich und ich bin froh, dass wir nicht in einem Rechtsstaat leben, der auf dem Prinzip der Rache beruht. Was ich jedoch nicht verstehe ist der Umstand, dass bestimmte Delikte überhaupt eine Bewährung zulassen. Jedes Verbrechen gegen die körerliche Unversehrtheit eines Menschen muss einfach Freiheitsentzug nach sich ziehen.

Hinter dieser "kleinen Anzahl von Bildern" stecken Menschen. Jedes einzelne Bild kann die abgebildete Person auf ihr Leben zerstören. Für mich ist es ganz gleich ob man derjenige war, der die Bilder angefertigt hat oder die Person ist, die diese Bilder konsumiert. Beide sind Täter und in meinen Augen sind Produzent und Konsument in gleichem Maße für das Leid des Menschen verantwortlich.

Ich habe den ZEIT-Artikel gelesen und bin sehr dankbar, dass die Redakteure nichts umschrieben und damit verharmlost haben. Es ist wichtig genau zu benennen, was auf den Bildern zu sehen war. Schon damit gar nicht erst die Mär aufkommt, es würden nur Bilder von spielenden nackten Kindern am Strand sein. Wenn ich lese, dass ein Kleinkind Oralverkehr machen musste oder auf einem Mann hockt, ist das einfach widerlich. Wer so etwas freiwillig konsumiert, gehört einfach für eine Zeit seines Lebens hinter Gittern und noch dazu psychiatrisch untersucht, damit gegebenenfalls Hilfe gewährleistet werden kann.

Was mich am Artikel aber ganz besonders ankotzt, ist das Verhalten der Staatsanwaltschaft, die auch noch gegen die Frau ermittelt hat, weil sie nicht unverzüglich zur Polizei gegangen ist. Ich sage es ganz frei heraus. Wenn der Staat nicht will, dass Verbrechen angezeigt werden, dann soll er es sagen. Ich kann für mich nicht behaupten, dass ich in der Situation der Frau anders gehandelt hätte. Gerade in Schocksituationen oder wenn man in Angst ist, braucht es manchmal Zeit um sich zu sammeln. Es gibt Verbrechen, da brauchen Opfer sogar Jahre um den Mut aufzubringen. In Anbetracht von Lügde und eigenen Erfahrungen mit der Polizei in den letzten Jahrzehnten ist diese Institution für mich auch nicht vertrauenswürdig. Wenn ich eine Anzeige erstatte, weil mir jemand so ein widerwärtiges Bild gesendet hat, will ich, dass die Person bestraft wird und nicht, dass ich als Täter mit auf der Bank sitze, weil ich gegen meinen Willen an ein verbotenes Produkt gelangt bin, dessen Besitz strafbar ist.

Ohne dir jetzt widersprechen zu wollen kommt mir die Frau bei der ganzen Betrachnung irgendwie zu gut weg. Erstens wissen wir alle noch gar nicht, ob das alles überhaupt so abgelaufen ist und zweitens frage ich mich schon, warum man so ein Interview gibt. Ich vermute mal, dass die Frau für dieses Interview ein schickes Sümmchen bekommen hat und so etwas finde ich ebenfalls widerlich.

Ich möchte Christoph Metzelder sicherlich nicht in Schutz nehmen, aber ich finde auch nicht, dass man immer noch weiter drauftreten muss, wenn der Mensch eh schon am Boden liegt.


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