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ÖR-GEZ (Sonstiges)

Voomy, Berlin, Samstag, 05.12.2020, 14:21 (vor 1240 Tagen) @ Windmill-Agogo

Disclosure: Ich arbeite unregelmäßig für den ÖR auf freiberuflicher Basis

Das sind alles im Prinzip richtige Ideen, es sind aber auch Klischees, die in dieser Form mehr einem Prä-2000 ÖR entsprechend und in der heutigen Zeit nicht mehr in dieser gehäuften Form vorkommen. Das kommt aus einer ähnlichen Sparte wie "DIE VERDIENEN VIEL ZU VIEL BEIM ÖR!!11". Natürlich lassen sich Gehälter wie von Jauch, Lanz oder Kerner nur schwerlich erklären, es ist aber wiederum auch normal, dass ein Sender gewisse Aushängeschilder hat. Piers Morgan ist bei der BBC sicher auch keine kleine Kostenstelle.

Es lässt sich sicher viel über Geschmack reden. Muss der ÖR x verschiedene Quizsendungen produzieren muss oder ob Rosamunde Pilcher wirklich so eine Kostenstelle sein sollte. Auch hier lässt sich aber bei vielen Dingen sagen - kaum etwas ist günstiger als eine Quizshow, die du in der Regel in zwei Wochen für ein Halbjahr produzieren kannst. Auch Serien wie Babylon Berlin stehen in der Kritik - gleichzeitig verweisen Kritiker dann gerne darauf, dass da ja nur schrott läuft, der nur für Ü60 interessant ist. Beides geht aber nun einmal nicht.

Ein erheblicher Grund dafür, dass der ÖR in Deutschland so teuer ist, liegt an den Altlasten. Die Rückstellungen für Pensionen und Renten sind enorm und diese Sachen wird man halt noch eine Weile mit sich herumtragen. Auf der Produktionsebene ist man inzwischen eigentlich völlig im Rahmen, hier empfehle ich einen Blick auf die genaue Auflistung im KEF Bericht:

https://kef-online.de/fileadmin/KEF/Dateien/Berichte/22._Bericht.pdf

Alles in allem gibt es sicher einige Dinge, die schief laufen. Ist aber bei der Struktur der Rundfunkanstalten kaum anders zu erwarten, dafür reden da einfach zu viele Leute mit, die entweder zu wenig Ahnung oder zu wenig Einfluss haben. Mal von den internen Ränkespielen abgesehen, die da teilweise in den Landesanstalten und zwischen den Landesanstalten ablaufen. Frag mal den z.B. sehr gut arbeitenden NDR, wie er es findet, dass der eigene Ruf von der bescheidenen Arbeit des MDR mit runtergezogen wird.

Die Prozesse zur Änderung von diesen Strukturen wurden aber längst eingeleitet. Das passiert mit einer deutlich strengeren KEF bei der Prüfung der Kosten, aber auch mit einer stärkeren Verlagerung auf die Doppelproduktion Web / Analog. Und es wird nun einmal noch Jahre dauern. Solange der Rundfunkstaatsvertrag aber so ist wie er ist, sind große Änderungen schwer. Und auf der anderen Seite, will ich sehen was los ist, wenn das WM Finale, das EM Finale oder ein Internationales Sportevent mit deutscher Beteiligung nur noch per RTL Now gesehen werden kann.

Ganz konkret zu dem Problem in LSA: Es steht dem Parlament einfach nicht zu das zu machen, was die CDU da plant. Sie haben in der Kommission mit gesessen, sie haben nur das Recht auf Prüfung der Sozialverträglichkeit und das Verfassungsgericht wird den Scheiß sowieso wieder kippen - dann halt +x Millionen Gerichtskosten.


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