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Kein Staatsstreich wegen Inkompetenz (Sonstiges)

uwelito, Wambel/ Westpfalz/ Waldhof, Dienstag, 01.12.2020, 17:08 (vor 1239 Tagen) @ FourrierTrans

Ist das jetzt eigentlich gut? Normal? Und dass ein nicht unerheblicher Teil der US-Bevölkerung diesen Staatsstreich vollumfänglich unterstützt hat/ hätte, ist was genau?

Ich find das überhaupt nicht mehr witzig, amüsant oder interessant zu beobachten. Wir erleben gerade wie die amerikanische Gesellschaft in Richtung Autoritarismus abrutscht. Und wenn es Trump nicht schafft, so hat er doch Tür und Tor sperrangelweit aufgestoßen für solche Szenarien in der Zukunft. Er hat sogar eine konkrete Roadmap hinterlassen. Trump hat eine Idee normalisiert, die in einer demokratischen Gesellschaft nicht normal sein darf. Das ist sein größtes politisches Erbe und das wird die USA so schnell nicht mehr los.


Ist halt die Frage, in wie weit "Trumpismus" auch ohne Trump funktioniert. Trump ist zwar in vielen Dingen ziemlich "durchgeknallt", aber wenigstens echt durchgeknallt und ich glaube, dass Menschen das spüren.

Viel wird davon abhängen, ob sich schnell jemand in die erste Reihe schieben kann, der Trumps politisches Erbe (welch großes Wort für einen Haufen Dackelscheiße) auch authentisch weiterführen kann.


Die GOP ist einem fundamentalen Existenzkampf. Nur solche Leute wie Trump, und es stehen bereits andere Demagogen in den Startlöchern in deren Partei, können noch zu potenziellen Wahlerfolgen führen. Die Wurzel allen Übels liegt aber in den USA deutlich tiefer, in der Ungleichheit des Systems. Ähnliches Auseinanderdriften von Ungleichheiten sehen wir ebenso in Deutschland, auch wenn dies vehement bestritten wird. Die USA sind uns nur 2-3 Wahlen voraus. Wehret den Anfängen.

Der entscheidende Unterschied zwischen Trump und den bereitstehenden Demagogen und Möchtegernnachfolgern ist, dass sich Trump im Grunde jahrzehntelang im Rampenlicht der Medien suhlen und den Mob z.B. rassistisch aufstacheln konnte (birther movement usw.), um so ganz langsam zu einer echten politischen Marke zu werden. Ohne, dass dies Geld gekostet hätte. Ich glaube schon, dass solche Leute wie Hannity von Fox, Bannon oder selbst Don Jr. überzeugt sind, sie hätten das Zeug, umd die Nachfolge antreten zu können. Dabei wird m.E. aber volkommen unterschätzt, dass der Großteil der Popularität Trumps massiv auf seine sinnfreie und widerliche Reality Show "The Apprentice" bei NBC zurückzuführen ist. Bereits hier entstand der Mythos Trump, nicht erst auf Fox News oder bei den kranken Rush Limbaugh Radio Shows. Anders gesagt, es wird für andere Akteure schwierig werden, parteinterne Rivalen so zu überschatten, wie Trump das als mediale Überfigur geschafft hat.

Genauso besorgt wie Du bin ich über die Perspektiven für die Bundesrepublik. Eigentlich kommt ja Alles - Gutes und Schlechtes -, was man in den USA beobachten kann, mit einiger Verspätung nach Deutschland.


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