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Defizitäre Gegneranpassung (BVB)

Will Kane, Saarbrücken, Samstag, 28.11.2020, 22:14 (vor 1245 Tagen) @ Sascha

Can ist da für mich auch einfach zu sehr ein mit-dem-Kopf-durch-die-Wand-Spieler. Er rennt wuchtig durchs Mittelfeld und trifft dann auf eine massiv stehende Defensive. Da fehlt ihm dann halt ein bisschen das Spielerische, um dann auch die Aktion auch weiter zu bringen. Häufig kommt dann der Ball auf die Außen, oder zurück.

Auch wenn man es leicht auf den damaligen Trainer (der nur eine Saison tanzte) schieben mag, die Kaltstellung von Can bei Juve kam nicht von ungefähr und es hat sich auch niemand im Club dagegen aufgelehnt, dass er nicht für die CL nominiert wurde und es hat ihn auch niemand Can daran hindern wollen, den Club zu verlassen. Fast so, als hätte man es darauf angelegt. Man wollte spielerisch starke Spieler im defensiven Mittelfeld; Can war/ist dies nicht, auch wenn er sich selbst fußballerisch unterschätzt sieht.

Wie auch immer, Can ist kein Spieler, der in meinen Augen über die spielerischen Fähigkeiten verfügt die benötigt werden, wenn ein Spiel gegen einen gleichwertigen oder gar überlegenen Gegner aus der Tiefe aufgebaut oder gegen einen defensiv kompakt stehenden Gegner durch kluges, öffnendes Passspiel der Defensivblock ausgehebelt werden muss.

Was nicht heißt, dass er nicht über fußballerische Qualitäten verfügen würde, die im defensiven/zentralen Mittelfeld nutzbringend wären. Da ähnelt er in meinen Augen ein wenig (dem früheren) Khedira. Für ‚Mitte zu‘ gegen Gegner, bei denen die eigene zentrale defensive Kompaktheit ein wesentliches Element ist, kann er mMn im defensiven Mittelfeld eine wertvolle Rolle spielen. Zumal er mit seiner Dynamik nach vorne die notwendige Entlastung bringen kann.


Zusammen mit Witsel ist das dann einfach wenig offensivkreativ.

So kann man es freundlich gehalten ausdrücken.

Can ist mMn als Halbverteidiger in einer Dreierkette am besten aufgehoben. Um es unfreundlich und überspitzt zu sagen: Als er heute mit der Umstellung auf eine Dreierkette nach hinten beordert wurde, war er im defensiven/zentralen Mittelfeld kein Hemmschuh mehr. Daran ändern auch der eine oder andere Versuch eines dynamischen Vorstoßes oder das eine oder andere Nachsetzen nichts.

Sicherlich mussten wir bei einem Spielstand von 0:2 voll auf Risiko gehen, dennoch war nach meiner Beobachtung unsere Spielanlage mit der Dreierkette gegen diesen Gegner effektiver als mit einer Viererkette in einem 4-2-3-1haften System, obwohl man es eigentlich anders erwarten sollte. Das war sicherlich auch durch die entsprechenden personellen Wechsel bedingt. Leider kamen die Umstellungen zu spät.

Wenn man aus dem Rathaus kommt, ist man immer klüger. Dennoch hat mich die Aufstellung von Beginn an gewundert. Dass der EffZeh defensiv kompakt stehende und uns im letzten Spieldrittel keine Räume geben würde, war zu erwarten. Warum gegen einen solchen Gegner auf Kreativität im defensiven/zentralen Mittelfeld verzichtet wurde, kann ich mir nicht erklären. Zumal auch über die Flügel bei zwei nicht sehr offensivstarken Außenverteidigern nicht viel laufen konnte.

Rotation und Belastungssteuerung sind sehr wichtig, insbesondere beim aktuellen engen Spielplan. Dennoch sollte die Gegeneranpassung darunter nicht leiden. System, Spielweise, taktische Ausrichtung und personelle Besetzung waren heute nicht dem Gegner angemessen. Man kann Favre zugutehalte, dass er dies erkannt und geändert hat (auch wenn er durch die Verletzung Meuniers dazu gezwungen wurde), nur kamen diese Änderungen zu spät. Und es bleibt die Frage, warum die Umstellungen nicht früher erfolgt sind bzw. warum das Spiel nicht von vorneherein anders angegangen wurde.

Abschlusspech oder nicht gegebene Strafstöße haben vielleicht auch eine Rolle bei der heutigen Niederlage gespielt, waren mMn allerdings nicht entscheidend. Auch die Bräsigkeit diverser Spieler war nicht zu übersehen. Aber auch das war in meinen Augen nicht der wesentliche Punkt. Die Gegneranpassung war mMn eine gewichtige Schwachstelle, allerdings auch die schwache Abwehrorganisation bei Defensivstandards.

Die nächsten Spiele bieten Gelegenheit für Trainer und Spieler, es besser zu machen.


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