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Heult leise! (Corona)

DennisK-Meson, Ingolstadt, Sonntag, 05.04.2020, 14:56 (vor 1482 Tagen) @ pactum Trotmundense
bearbeitet von DennisK-Meson, Sonntag, 05.04.2020, 15:03

Versteht mich nicht falsch. Pflegekräfte, sei es nun Alten- und Krankenpflege oder Erziehungspflege, haben definitiv mehr Gehalt verdient. Aber mich stört schon ein wenig, dass so getan wird, als würde man dort wenig verdienen. Objektiv verdient man dort wirklich nicht schlecht. Aber immer weniger Menschen wollen in dem Bereich arbeiten, weil sich in der Bevölkerung der Eindruck manifestiert, dass man dort in einem Niedriglohnbereich arbeitet. In der Realität verdient man über dem Medianlohn, gehört also zu der besser verdienenden Hälfte.

Nichtsdestotrotz: es muss mehr sein.

Mit einer vollen Stelle, ja. Ich hab in so einer Einrichtung Zivi gemacht, da hatte aber kaum eine Pflegekraft eine volle Stelle... (und haben dann haufenweise unbezahlte Überstunden gemacht, um den Bewohnern ein menschenwürdiges Leben zu ermöglichen)

Und die Arbeitsbedingungen da sind nun mal (grade in Relation zum Gehalt) alles andere als berauschend. Da hab ich um ehrlich zu sein lieber meinen Job (abwechslunsgreiche Bürotätigkeit für besseres Gehalt, auch wenn ich hier vor Ort "grad mal" den Median verdiene)

Und mir gings auch nicht um den Extremfall. Ich finds nur viel zu vereinfacht gedacht, wenn man aus einer Luxussituation anderen Menschen erklären will, wie leicht es doch ist mit der aktuellen Krise umzugehen. Wenn ich mit Familie in meinem schönen Garten sitze und die Kinder draußen spielen können ist es sehr leicht es zu Hause auszuhalten, dann tut man sich halt sehr leicht zu Leuten "heult leise" zu sagen, die genau das nicht haben. Genauso wenn ich (wie der Autor des Artikels) noch soziale Kontakte habe, immerhin schreibt er ja, dass er seine Eltern besucht hat. Da fällt es dann natürlich leicht Leuten ohne Familie zu sagen "jo, ist doch nicht schlimm, wenn du jetzt 3 Monate lang Menschen nur beim einkaufen triffst"...

Also zusammengefasst: Kritik aus einer Luxussituation an Menschen, deren Probleme mit der aktuellen Krise man offenkunding nicht versteht, ist zumindest diskussionswürdig


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