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Shutdown hilft auch der Wirtschaft (Corona)

Ulrich, Sonntag, 05.04.2020, 11:06 (vor 1474 Tagen) @ Micawber

Ob man die wirtschaftliche Situation von 1918 so eins zu eins auf heute übertragen kann, ist meiner Meinung nach eher unwahrscheinlich. Auch wenn man damals sicher auch schon einige Verflechtungen und Globalisierung hatte, waren das mit heute eher nicht zu vergleichen.

Vor 1914 hatte die Welt einen deutlich höheren Grad von Verflechtung erreicht als 1920. Der erste Weltkrieg hatte zahlreiche Produktionsketten zerschnitten, danach erfolgte eine ganz massive Renationalisierung. Wenn ich mich richtig erinnere, dann hat man erst in den Sechzigern wieder das Level von vor 1914 erreicht.


Wobei ein längerer Lockdown in dem vorgeschlagenen Zeitrahmen von 10 Wochen vielleicht noch machbar, allerings schon äußerst heftig wäre. Aber ein zu frühes Aussteigen wäre halt noch gefährlicher. Vielleicht hat man in 14 Tagen ja schon mehr Informationen, welche Maßnahmen besonders wirksam sind und welche weniger.

Anders als manche es glauben machen wollen, geht es hier ja nicht um "Alles oder nichts". Vieles läuft ja weiter. Man wird sicherlich die Entwicklung der nächsten Wochen genau beobachten, und dann überlegen, ob und welche Lockerungen man erlauben kann. Man sollte aber eines nicht vergessen. Aktuell sind wir in Deutschland bei insgesamt offiziell fast 100.000 Infizierten, von denen ist ein großer Teil noch erkrankt. Vor einem Monat hatten wir offiziell 400 Infizierte. Das zeigt, welche Dynamik diese Erkrankungswelle entwickeln kann, wenn sich die Erreger ungehindert verbreiten.


Seine Forderungen nach staatlichen Eingriffen beim Aufbau der gewaltigen Produktionskapazitäten für den Impfstoff kann man im Grunde auch auf entsprechende Anlagen zur Herstellung von Medikamenten erweitern, falls denn in den laufenden Tests wirksame Mittel gefunden werden.

Aber auch das wird dauern. Wir werden aller Wahrscheinlichkeit nach in den nächsten zwei Wochen keinen großen Durchbruch erleben, lediglich viele kleinere Schritte.


Wenn man da am besten sowohl für frühe Phasen der Erkrankung als auch auch für bereits fortgeschrittene Stadien hochwirksame Präparate (ohne schwerwiegende Nebenwirkungen) hätte, wäre der Hauptgrund für den Lockdown mehr oder weniger hinfällig, denn dann wäre keine Überlastung des Gesundheitssystems mehr zu befürchten.

Zumindest heute ist das noch nicht absehbar. Und gerade die Medikamente, die wirken könnten, haben teils erhebliche Nebenwirkungen, so dass man die Erkrankten in der Klinik überwachen muss.


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