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Auch sky90 schlägt die Brücke von Hanau zu Hopp (Spieltage)

Nietzsche, Sonntag, 23.02.2020, 22:45 (vor 1524 Tagen) @ ooohflupptnicht

Die AfD ist zumindest im Osten im Grunde nichts anderes als die NPD/DVU/Republikaner in den 90ern. Damals wurde die Stigmatisierung knallhart durchgezogen. Flankiert durch einen -für damalige Verhältnisse- Rechtsruck in der Asylfrage und massive Aufklärung auf allen Kanälen. Das führte relativ schnell zu der Bedeutung der NPD, die ihr vom Verfassungsgericht bescheinigt wurde: Keine. Es traute sich schlicht keiner offen NPD zu wählen und/oder sich für sie zu engagieren, da er sich damit selbst ins Abseits stellte. Heute darf ein beamteter Lehrer ohne disziplinarische Maßnahmen zu fürchten Pamphlete veröffentlichen, die kaum vom verbotenen "Mein Kampf" zu unterscheiden sind.

Was genau wurde denn anders gemacht? Wie genau läuft diese Stigmatisierung ab?
Massive Aufklärung auf allen Kanälen klingt jedenfalls gut. Aber das ist ja keine Stigmatisierung.

2. Wie sichern wir uns ab, dass diese Maschinerie nie von anderen genutzt wird, um z.B. Fußballfans oder Hippies oder Gammler oder grüne Fantasten usw. auf genau die gleiche Weise zu behandeln?


Anders als in den USA, wo free speech kompromisslos durchgezogen wird, gibt es hier -Gott sei Dank- einen Starftatbestand der Volksverhetzung, der Beleidigung und Verleumdung. Leider wird dieser für meinen Geschmack etwas zu lasch geahndet. Generell geben diese Regeln aber einen Rahmen vor, mit dem ich gut leben kann. Wenn denn die Übertritte auch geahndet werden (siehe Künast) und nicht von Schmalspurjuristen an pisseligen kleinen Amtsgerichten (Schill war auch mal Richter, AfD-Maier ist es noch) nach politischem Gusto gefällt werden. Glücklicherweise müssen Richter an höheren Gerichten etwas geeigneter sein.

Das heißt, Du bist mit der aktuellen Rechtslage im Prinzip einverstanden, willst einige Regeln nur etwas strenger ausgelegt haben.
Dann ist die Lage doch eigentlich nicht so schlimm, oder?

Hast Du darauf gute Antworten?


Was wären Deine Alternativen? Einfach mal machen lassen, wie 1933?
Bzw. was wäre Deiner Meinung nach erfolgversprechender?

Machen lassen auf keinen Fall. Genau das ist ja mein Motiv, hier diese Beiträge zu schreiben. Denn mich treibt durchaus die Frage um, wie man das besser hinkriegen kann. So eine richtig gute ausführliche Anwort habe ich allerdings auch nicht.

Was ich ändern würde, ist das Gemeinsame hervor zu heben. Wenn sich Leute im Osten tatsächlich Sorgen vor Überfremdung machen (furchtbarer Ausdruck), dann würde ich die nicht anschreien, dass sie Idioten sind, sondern ihnen vielleicht eher erklären, dass die Grundsätze dessen, was sie schützen wollen, überhaupt nicht bedroht sind. Jedenfalls nicht von sowas wie Überfremdung (immer noch furchtbarer Ausdruck).

Also irgendwie die Kurve kriegen, dass wir und die im selben Boot sitzen (nämlich im Boot Deutschland, bzw. EU) und dass wir gemeinsam daran arbeiten müssen, dass wir das Ding in gutem Zustand halten.
Asylantenheime anzuzünden ist z.B. für alle schädlich. Das kann man sicher darstellen.
Ich meine natürlich nicht, dass man den Leuten, die das getan haben oder die da applaudiert haben, nette Sachen sagt. Die gehören vor Gericht gestellt und verurteilt.
Aber Leute, die für sowas Verständnis äußern, denen kann man vielleicht durch eine andere Art der Ansprache das Gefühl geben, zu einem großartigen Land zu gehören, in dem es ein wirklich großartiges GG gibt, in dem es Freiheit gibt (im Gegensatz zur DDR).

Wenn die stolz auf ihr Land sein wollen, dann sollen sie das bitte aus den richtigen Gründen sein. Also sowas wie eine Imagekampagne für Deutschland, wie es im GG gemeint ist.

Man müsste etwas finden, auf das sich viele einigen könnten. So wie die USA ständig ihre Hymne spielen, um bei allen Unterschieden immer wieder die Gemeinsamkeiten hervorzuheben. Aber mit weniger Pathos, das wäre nett. ;-)

Ok, das kann jetzt jeder zerreissen. Das ist keine Musterlösung, das weiß ich auch. Ich wollte damit nur die Richtung andeuten, in die ich gehen würde.


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