Zeit.de|Schiedsrichter: Sie verstehen zu wenig vom Fußball (Fußball allgemein)

Balin, Freitag, 17.05.2019, 11:12 (vor 1826 Tagen) @ Sascha

Ich bringe an dieser Stelle immer gerne das Beispiel vom Kreisliga C-Schiedsrichter, der ein Foul eines Mitspielers, dass deutlich im Strafraum stattfand, mit Freistoß außerhalb des Strafraums ahndete. Begründung: "Das Foul war nicht so hart, dass es dafür Elfmeter geben kann." Bis heute fragen wir uns, ob eine Blutgrätsche im Mittelfeld Elfmeter gegeben hätte...

Aber um auf deinen Einwand zurückzukommen: Wie löst man die Sache auf?

Möglichkeit 1: Im Strafraum wird mit der gleichen Linie gepfiffen wie im Mittelfeld.
Folge: Vermutlich deutlich mehr Elfmeter. Das ungeschickte Auflaufen an der Strafraumaußenlinie gibt plötzlich genauso Elfmeter, wie die Hand, die beim Hochspringen zum Kopfballduell unglücklich den Gegner im Gesicht trifft.

Möglichkeit 2: Im Mittelfeld wird mit der gleichen Linie gepfiffen wir im Strafraum.
Folge: Das ein oder andere Spiel könnte deutlich emotionaler werden, weil der Schiedsrichter viel laufen lässt (was sich manchmal auch positiv auswirken kann). Der ein oder andere Pfiff eines leichteren Fouls zur "Beruhigung" des Spiels müsste ausbleiben.

Ich kann deinen Einwand verstehen. aber beide Varianten finde ich nicht so wahnsinnig toll. Ich weiß gerade nicht, wie hoch die statistische Wahrscheinlichkeit eines Torerfolgs nach Elfmeter ist (wahrscheinlich zwischen 80 und 90%) aber da finde ich es schon okay, im Strafraum leichte Vergehen nicht zwangsläufig mit einem fast sicheren Torerfolg zu sanktionieren. Insbesondere dann, wenn durch das Vergehen kein Vorteil erlangt wurde.

Ich finde es im Sinne des Spiels sogar sehr sinnig, da unterschiedlich einzugreifen, um ein Fußballspiel in seinen Bahnen zu halten.