schwatzgelb.de das Fanzine rund um Borussia Dortmund
A- A+
schwatzgelb.de das Fanzine rund um Borussia Dortmund
Startseite | FAQ | schwatzgelb.de unterstützen
Login | Registrieren

Interesse für ein Gebiet aber nicht unbedingt (Fußball allgemein)

Zico80, Mittwoch, 02.01.2019, 13:19 (vor 1934 Tagen) @ Paolo
bearbeitet von Zico80, Mittwoch, 02.01.2019, 13:32

> > Ich verstehe den ruf nach quoten nicht.

OK, dann helfe ich Dir mal dabei. Und nur zur Feststellung: weder im Ausgangspost noch im geposteten Artikel steht etwas von Frauenqoute. Den Begriff hat Flemm in die Diskussion eingeführt (der dagegegen ist), er wurde von Dir (der dagegen ist) und Nietzsche (der dagegen ist) weiter aufgenommen. Im Artikel geht es darum, dass der Dame nicht die Chance verwehrt wird, WEIL sie ein Dame ist. Schnippelbohne schrieb im Prinzip einfach nur von "mehr als 0 Frauen". Man kann also objektiv festhalten, das hier zuerst GEGEN und nicht NACH Qouten gerufen wurde.

Frauen und Männer haben nunmal unterschiedliche Eigenschaften.

Insofern sind sie für manche Berufe im Allgemeinen besser oder schlechter geeignet.

Das stimmt natürlich vor allem für körperliche Eigenschaften, aber warum sollte eine Frau nicht bspw. die Finanz-oder Marketingabteilung eines Fussbalvereins leiten können? Vielleicht könnten sie sogar das brachliegende Marketingpotential bei vielen Mädels auf der Welt wecken. Jeder Mensch hat übrigens unterschiedliche Eigenschaften. es gibt sogar Frauen, die haben andere Eigenschaften als andere Frauen! Es gibt aber strukturelle Nachteile, die bestimmte Gruppen aufgrund bspw. Ihrer gruppenbezogenen Eigenschaften haben, auszugleichen, um allen zumindest annährend gleiche Chancen zu geben und alle Potentiale zu nutzen. Und diesen strukturellen Nachteil haben nun mal ein Grossteil der Frauen auf der Welt und in Deutschland, in ganz unterschiedlicher Form (ich hoffe, diesen extrem offensichtlichen Fakt müssen wir nicht ebenfalls diskutieren)

Quoten reduzieren aus meiner Sicht nur die Qualität der Arbeit und sind der Luxus einer dekadenten Gesellschaft.

Wenn Du solche Thesen in den Raum stellst, wäre es für die Diskussion hilfreich, Du würdest (mindestens) eine Begründung jeder These mitliefern, der man folgen oder die man ablehnen kann. So bleibt es leider nichts als eine Behauptung.
Meine Gegenthesen: These 1 sehe ich (zumindest langfristig) als absolut falsch an (zumindest in Bezug auf tatsächlich benachteiligte Bevölkerungsgruppen). Hier die Argumente:

- Gerechtigkeitsaspekte (bessere gesellschaftliche Teilhabe für Frauen)
- makroökonomische Gründe (Ausschöpfung des vorhandenen Humankapitals)
- mikroökonomische Gründe (angenommener positiver Zusammenhang zwischen Geschlechterdiversität und Unternehmenserfolg)
- Es gilt als wahrscheinlich, dass durch eine Quote ein langfristiges Umdenken bezüglich weiblicher Leistungen im Beruf zustande kommt. Zudem entstehen weibliche Vorbilder in traditionell männlich dominierten Berufen und Branchen für Mädchen, die sich in der Berufswahl an der Umwelt orientieren. Dies könnte helfen, den vorausgesagten Fachkräftemangel in den Naturwissenschaften und Ingenieursberufen, u. a. in Deutschland, zu lindern.
-Befürworter von Frauenquoten nehmen an, dass Frauen in Führungspositionen das Unternehmensresultat verbessern. Dies ist unter Ökonomen jedoch umstritten,
Wenn keine kritische Masse erreicht wird, dann ist der Einfluss von einer Frau auf die Entscheidungen und die Entscheidungskultur verschwindend gering. (Direkt aus Wikipedia übrigens, leicht gekürzt, war aber leichter als selbst zu tippen)

Deine These 2 ist mindestens diskutabel. Ein Luxus ist es auf jeden Fall im Vergleich zu frühen Zeiten (in zukünftigen hoffentlich nicht mehr notwendig, auch wenn ich da leider nicht ganz so optimistisch bin momentan). Wenn wir dann "dekadent" durch "aufgeklärt und zivilisiert" ersetzen (Zumindest im Kontext der Quotenregelungen für Minderheiten, um mehr Chancengleichheit zu erschaffen)und im Laufe der nächsten Jahrzehnte für "antiquiert" und überflüssig", könnten wir hier sogar auf einen gemeinsamen Satz kommen:-) Nur befürchte ich, Du wirst dem nicht zustimmen. Wenn ich auch den Grund nicht ganz verstehe.

Jeder sollte alles machen können, was er will. Und dabei weder einen vor- noch einen Nachteil haben.

Hier kommen wir sogar auf 2 gemeinsame Sätze, wenn auch sehr utopische. Oder ideologische? Egal. Dementsprechend scheinen wir ja doch beide eine Quote zu finden oder nicht? Argument 4 von oben würde ja bedeuten, das in Zukunft Generationen von Frauen machen können was sie wollen. Und Frauen gehören ja nun mal auch zu "jeder“ oder nicht?

Jede Quote benachteiligt eine Gruppe, daher hasse ich das.

1. Benachteiligung einer Gruppe: Nice try, aber siehe weiter oben. Und unten.

2. Hass ist krass, vor allem auf etwas wie „Quoten“ oder den Abbau von Diskriminierung. Zuhause am PC sitzen, beleglose Thesen in die Welt zu senden und extrem übertriebe bösartige Gefühle zu entwickeln sind aus meiner Sicht ein Indiz auf eine starke innere Wut, eine sich anbahnende Radikalisierung oder beides. Dass würde ich an Deiner Stelle mal ein wenig reflektieren und im Auge behalten. Falls es natürlich nur so ist, wie Du in Deinem ersten Satz geschrieben hast, hoffe ich, ich konnte Dir ein wenig helfen es zu verstehen.


Antworten auf diesen Eintrag:



gesamter Thread:


1230264 Einträge in 13655 Threads, 13771 registrierte Benutzer Forumszeit: 19.04.2024, 12:45
RSS Einträge  RSS Threads | Kontakt | Impressum | Nutzungsbedingungen | Datenschutzerklärung | Forumsregeln