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Le Cercle Rouge (BVB)

Will Kane, Saarbrücken, Sonntag, 23.09.2018, 23:15 (vor 2013 Tagen) @ quincy123

Rote Kreise sollte man dort belassen, wo sie hingehören. Im Kino kann der rote Kreis Kunst sein, im Stadion kann das oftmals weg.

Immerhin hat der rote Kreis im Sinsheimer Stadion bewirkt, dass ich mich wieder eines Klassikers des französischen Gangsterfilms erinnert habe: ‚Vier im roten Kreis‘ (Originaltitel ‚Le Cercle Rouge’), Regie Jean-Pierre Melville, Frankreich 1970. Ein Meisterwerk seines Genres, ein Neo-Noir vom Feinsten. Alain Delon, Yves Montand und Gian Maria Volonté als unterschiedliche Gangstertypen, die einen großen Juwelenraub durchführen, und André Bourvil als Kommissar Mattei, der hinter ihnen her ist.

Ganz großes Kino. Geredet wird nicht viel. Die Sequenz mit dem Einbruch ins Juweliergeschäft dauert 20 Minuten und es wird kein einziges Wort gesprochen. Eine Reminiszenz an ‚Rififi‘ von Jules Dassin. ‚Le Cercle Rouge’ ist ein Männerfilm. Frauen kommen nur als Statisten vor. Es geht um Vertrauen und Verrat. Wie so oft in französischen Gangster- und auch Polizeifilmen verschwimmen die Grenzen zwischen Gangstern und Polizisten, zwischen Gut und Böse. Legendär die Schlusssätze des Polizeipräsidenten, nachdem alle drei Gangster bei der (von der Polizei fingierten) Übergabe der Beute an den in die Rolle des Hehlers geschlüpften Kommissars beim Schusswechsel mit der Polizei erschossen wurden: „Es gibt keine Unschuldigen. Die Menschen sind Verbrecher. Alle Menschen, Monsieur Mattei.“

So gesehen gibt es bei genauer Betrachtung ja schon Parallelen zwischen Film und Stadion. Wobei ich allerdings eindeutig die Kunst präferiere.


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