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EU-Gipfelbeschluß bzgl. Asylpolitik (Sonstiges)

Ulrich, Freitag, 29.06.2018, 10:56 (vor 2118 Tagen) @ Sascha

Du willst das die EU alle Wirtschaftsflüchtlinge aufnimmt?
Dann wird der Lebensstandart in 10 Jahren bei uns so sein wie in jenen Ländern von wo diese Menschen flüchten.
Jeder von euch verlangt und Keiner gibt.
Oder nimmst du Flüchtlinge auf?


Es wäre mir neu, dass Flüchtlinge per se "Wirtschaftsflüchtlinge" sind. Und selbst wenn, mir geht es auf den Sack, wie abfällig dieses Wort immer benutzt wird. Völlig davon abgesehen, dass es sich dabei um keinen anerkannten Asylgrund handelt und natürlich kein Land der Welt alle Menschen aufnehmen kann, denen es im Heimatland schlecht geht, haben auch diese Flüchtlinge eine menschenwürdige Behandlung verdient bis ihr Fall entschieden ist. Jemand, der aus wirtschaftlichen Gründen sein Heimatland verlässt und in einen anderen Teil des Erdballs mit unbekannter Sprache, unbekannter Kultur und völlig anderen klimatischen Bedingungen flüchtet, der tut das nicht, weil er gerne mal auf Staatskosten Urlaub machen möchte. Ihm geht es in seiner Heimat schlecht und er versucht für sich und/oder seine Familie ein besseres Leben zu finden. Das ist ein urmenschlicher Antrieb, dem auch jeder von uns folgt.

Die Migranten kommen aus unterschiedlichsten Gründen. Es gibt in Afrika Staaten in den Bürgerkrieg herrscht, die Einwohner von autoritären Regimen unterdrückt oder bestimmte Bevölkerungsgruppen aus ethnischen oder religiösen Gründen verfolgt werden. Vielfach spielen auch wirtschaftliche Interessen eine Rolle, und das ist zunächst einmal ganz legitim. Für viele afrikanische Staaten sind die Zahlungen von in Europa lebenden Staatsbürgern in die Heimat die mit Abstand wichtigste Devisenquelle dar. Zudem sorgt der Freihandel dafür dass wir die regionalen Märkte kaputt machen. Vor einigen Jahren konnte man beispielsweise lesen dass Treibhaustomaten aus der EU bis nach Ghana exportiert werden und dort die lokalen Anbieter verdrängen. Ähnlich sieht es bei Rind- und Geflügelfleisch aus. Die kleinen Landwirte die die lokale Bevölkerung versorgen werden durch große Farmen verdrängt die z.B. Futtermittel für den Export nach Europa erzeugen.


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