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Traurig dass er sich jetzt rechtfertigen muss ... (Spieltage)

Poeta_Doctus, Lands Between, Freitag, 30.06.2017, 02:01 (vor 2492 Tagen) @ micha87
bearbeitet von Poeta_Doctus, Freitag, 30.06.2017, 02:18

Ein weißer Sportjournalist umschreibt einen schwarzen Spieler mit einem Affen.

Siehst du, alleine da liegt doch schon der erste Streitpunkt. "Sich zum Affen machen" ist eine geläufige Umschreibung einer Verhaltensweise, nicht einer Person. Mitnichten wurde Rüdiger hier als Affe bezeichnet.

Es geht bei Rassismus immer um die Betonung von Divergenz und das hat Bartels eben getan indem er ein Bild von Rüdiger und einem Affen gezeichnet hat.

Divergent ist es auch, wenn die Redewendung "sich zum Affen machen" bei den einen menschen anscheinend ok, bei den anderen nicht ist.


Überspitzt formuliert. Rüdiger wurde also nur fast als Affe bezeichnet, aber trotzdem ist der Vergleich mit einen gezogen worden? Hört sich ja schon fast viel besser an.

Nein, Rüdiger wurde auch nicht "fast" als Affe bezeichnet.

Es gibt im übrigen diverse geläufige Umschreibungen in unserer Alltagssprache die auch unpassend sind, z.B.: „Hier geht es zu wie bei den Hottentotten!“ Dabei wird eine afrikanische Ethnie als unzivilisiert bezeichnet. Ein Begriff aus der dt. Kolonialzeit.

Stimmt, bei dem Beispiel wird eine Ethnie als Symbol für Mangel an Zivilisation missbraucht. Bei der Redewendung von Bartels wird eine Tierart als Vergleichspunkt benutzt.
Ansonsten verstehe ich deinen Punkt und denke auch, dass ein etwas reflektierterer Umgang mit der Sprache bei Zeiten ganz gut täte (insbesondere sowas wie der Hottentotten-Spruch). Im Gegensatz dazu ist "sich zum Affen machen" aber eben nicht inhärent rassistisch und kann einem da schon mal eher rausrutschen, auch wenn die Redewendung hier vielleicht nicht so clever war.
Edit: Etwas anderes noch, wenn man die besagte Redewendung ablehnt, weil sie generell beleidigend ist. Kann man machen, wer so ne Show abziegt wie Rüdiger, muss halt aber auch was einstecken können. My 2 Cents.
Edit2: Thinking about it, ich tue mich immer noch etwas schwer mit dem Rassismus-Vorwurf (wahrscheinlich, weil das für mich einfach ein harter Vorwurf ist), ich gestehe aber zu, dass der Spruch zumindest mal unsensibel (wenn auch wohl ohne böse Absicht) gewählt war. Vor allem vor dem Hintergrund von Affen-Beleidigungen oder Affenlauten, mit denen sich Schwarze leider ja immer noch oft auseinandersetzen müssen.


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