Diese Formulierung (BVB)

John Silver, Montag, 15.12.2025, 16:16 (vor 1 Tag, 3 Stunden, 12 Min.) @ Tom Frost

Diese spezielle Formulierung klingt für mich sehr danach, dass er es eben doch nicht einsieht, dass es komplett sein Bock war.

Sondern dass er jetzt mal ganz großzügig und fast schon als noble Geste diese Rote Karte auf sich nimmt, als Gefallen für den armen, jungen Bellingham.

Ich kann mich auch nicht erinnern, dass Kobel überhaupt mal einen Fehler klipp und klar zugegeben hätte.

"Ich hatte das Gefühl, dass er viel Platz hat und es klappt. Am Ende muss ich noch mal schauen, dass ich einen besseren Pass spiele. Es ist schade für ihn, dass er jetzt fehlt. Das nehme ich auf mich, den Ball muss ich besser spielen. Missverständnisse passieren leider im Fußball"

er sagt doch ganz klar, dass es sein Fehler ist.

Wir sollten jetzt nicht zu sehr darauf herumreiten - er gibt es zu und fertig. Allerdings kann ich Leute verstehen, denen das Bekenntnis etwas aufgezwungen vorkommt und die Kobel als jemanden erleben, der Schwächen und Fehler generell kaum eingesteht.

Auf der anderen Seite: das ist als Torhüter nochmal schwieriger als bei einem Feldspieler, weil es hier fast immer auch direkt um Gegentore, Punktverluste, Niederlagen und Schlimmeres geht. Selbstzweifel passen nicht gut zur Rolle des Torwarts, der mehr noch als andere Positionen vom Selbstbild und (manchmal übersteigerten) Selbstbewusstsein lebt.

Ich denke das Hauptthema ist doch (für mich zumindest):
Einsicht ist der erste Schritt zur Besserung.

Und je nach Interview-Situation muss man nicht die Goldwaage rausholen, aber es geht nicht drum, dass er den Ball besser spielt, sondern gar nicht. Vielleicht war das von ihm aber mitgemeint.

So nämlich. Aber er relativiert ja in seiner Formulierung schon wieder, anstatt zu sagen: Das war ganz großer Käse von mir, den Ball muss ich weghauen, das geht ganz klar auf meine Kappe. Daher ja die von mir beschriebene Wahrnehmung, dass vielleicht doch nicht die richtige Einsicht da ist und dass auch das einer Weiterentwicklung im Wege steht.