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KI: Aktuell nur für Popelkram geeignet (BVB)

Nietzsche, Freitag, 12.12.2025, 20:45 (vor 15 Stunden, 44 Minuten) @ DieRoteKarteZahlIch

Ich habe von Personen aus dem Bereich der Anwendungsentwicklung schon vor ein, zwei Jahren ganz im Gegenteil gehört, dass KI Routineaufgaben gut und schnell erledigt.


Was sind denn Routineaufgaben? Leichte Aufgaben, die immer wieder nach dem gleichen Muster gelöst werden? Dann schreibt man ein Programm dafür und nutzt keine KI.


Vielleicht keine "Routineaufgabe" (aus meiner Sicht), aber ich habe am Computer hin- und wieder eine gängige Fragestellung, wo ich lieber keine 3-10 Minuten meiner Zeit opfere um sie dann einmal(!) zu lösen, sondern lieber ChatGPT oder ähnlich frage, wie 10000 Menschen zuvor, die das gleiche Problem bereits hatten. Das dauert dann 1-2 Minuten samt Aufruf der Seite etc.

Kannst Du das Ergebnis verifizieren? D.h. bemerkst Du, wenn Du "linker Schienenspieler beim BVB" abfragst und "Jan Koller" als Antwort bekommst, dass das nicht stimmt?
Letztlich ist das aber nichts weiter als eine normale Suche. Das geht auch schon lange mit z.B. Suchmaschinen oder Volltextsuchen, je nach Problem. Da macht die KI nicht wirklich einen Unterschied, außer dass sie einem völlig falsche Sachen sehr plausibel unterjubeln kann.

Auch für eine Marketing-Brochüre habe ich KI verwendet, und neue Textbausteine zu gewinnen, oder eine bessere Struktur zu finden. Auch dies sind "Probleme" wie sie 10000 andere Menschen zuvor sich gestellt hatten.

Das ist ein sehr guter Einsatzzweck für KI. Sich inspirieren lassen! Das ist aber eine ganz andere Sache als "Routineaufgaben" bei der Anwendungsentwicklung.

Bei den nicht alltäglichen Problemen meiner Arbeit sind KI Systeme allerdings nur sehr eingeschränkt nutzbar. Etwa versuchen wir Roboter mit LLMs so zu instruieren, dass formale Eigenschaften garantiert werden können, die KI somit nur einen gewissen Spielraum hat. Das was dabei rauskommt, ist aber weit von dem entfernt was ein Experte erreichen würde. Auch versteht KI nicht was klappt und was nicht. Aber für viele, einfache Anwendungen (wo kein Experte vor Ort ist), kann man davon ausgehen, dass KI fester Bestandteil wird. Es ist nur eine Frage der Zeit.

Das klingt verdammt spannend. Wieso nimmst Du an, dass eine KI dafür eingesetzt wird? Die Probleme wird es ja immer geben, weil die KI nun einmal überhaupt nichts vom Inhalt weiß.

Man kommt ja letztlich immer bei der einen Unterscheidung raus:
Kann ich das Problem und die Lösung vollständig spezifizieren? Falls ja, kann ich einen Algorithmus schreiben und brauche keine KI. In so einem Fall hilft eine KI nicht, sie schadet.
Kann ich das Problem nicht hinreichend spezifizieren, um einen Algorithmus zu schreiben, kann ich eine KI nutzen. Dabei ist zu beachten, dass ein Mensch die Ergebnisse auf Korrektheit überprüfen muss, denn es ist sicher, dass es falsche Antworten geben wird. Ein Experte muss also trotzdem anwesend sein.
Der dritte Fall ist, dass man eine KI braucht (wie bei Fall 2) und einfach hofft, dass das Ergebnis schon richtig ist. Weil man es einige Male probiert hat und es immer richtig war und man deswegen annimmt, dass das schon stimmt.
Dieser dritte Fall wird ganz oft durchprobiert werden und es wird immer wieder herauskommen, dass es nicht funktioniert. Dafür wird niemand Geld bezahlen, schon gar nicht, wenn die KI-Hersteller für Fehler nicht haften. Und das werden die ganz sicher nicht tun.

Das ist ja auch ungefähr, was ihr nach Deiner Beschreibung probiert habt. Wieso bist Du sicher, dass KI großflächig eingesetzt werden und auch gut funktionieren wird? Deine Erfahrung zeigt ja zunächst etwas anderes, oder?


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