Experten-Analyse zum Kovac-Fußball: Diese Zahlen entlarven die BVB-Probleme (BVB)

Ingo, Europa, Freitag, 12.12.2025, 11:27 (vor 1 Tag, 7 Stunden, 15 Min.) @ koom

Denn, der BVB hat nur deshalb keine 15 Punkte in der CL weil man das Tor nicht verteidigen kann.

Es ist super toll, eng und kompakt zu stehen. Aber wenn man in der CL und Liga Punkte abgibt, weil man die Führung nicht über die Zeit bringt, dann darf man das eigentlich mal erwähnen.

Das schöne am Fußball. So einfach. So komplex.

Der BVB hat eine starke Defensive, das dürfte klar sein. Aber man mauert nicht, sondern stoppt sehr viele Angriffe im Mittelfeldbereich durch ein starkes Mittelfeldpressing. Das ist normalerweise mehr als ausreichend und sorgt auch dafür, das man relativ torgefährlich bleibt.

Aber: Eben weil man nicht mauert, steht man auch nicht megatief. Ändert der Gegner nun - vor allem in den Schlussminuten - seinen Rhythmus, schmeisst mehr Spieler nach vorne etc dann entsteht direkter Druck auf die Abwehr.

Ich hab vorhin ein Beispiel mit dem Boxer gebracht. Auch hier passt das: Der BVB hat eine tolle Deckung, schlägt starke Jabs und hält den Gegner dadurch auf Distanz. Kommt der Gegner aber in den Infight, dann hat dieser Boxer Probleme mit den kurzen Haken und es ist offen, wie es ausgeht. Aber auch in den Infight kommen ist nicht so einfach, weil sich der Gegner da eben Jabs fängt, die auch Wirkungstreffer sein können.

Zurück zum Fußball: Hier gilt es, die Balance zu verschieben und mindestens eine Stärke mehr auszubauen. Also entweder etwas mehr in der Offensive tun, um nen KO herbeizuführen. Oder hinten defensiv so brutal zupacken zu können, das im Infight eben nichts anbrennt.

Von der Kovac'schen Spielanlage sehe ich ersteres mehr gegeben. Für letzteres (Abwehr) wäre ein Staubsauger im Mittelfeld einfach sehr wichtig, der dort smart und präsent agiert.

Für mich ist die Schlussfolgerung eher, dass der BVB keine guten Verteidiger hat (relativ gesehen natürlich), weswegen so ein starker Fokus auf die defensive Grundordnung nötig ist. Zumindest ist das mit Blick auf die letzten vielen Jahre ja offenkundig.
Denn jede Abkehr von der Defensivausrichtung würde in mehr Gegentore umschlagen. Ein Dilemma und ohne die von dir angesprochenen Verstärkungen im Mittelfeld nicht zu lösen.