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Wer oder was ist denn ein Konzept-Trainer? (BVB)

koom, Freitag, 25.04.2025, 13:44 (vor 233 Tagen) @ bobschulz

Naja, eine Ausrichtung zu haben wäre schon nicht verkehrt.
Grundsätzliche Fragen wären da zu beantworten: spielen wir hinten 3er oder 4er Kette, bauen wir das Spiel im Mittelfeld durchs Zentrum oder schon über die ganze Breite des Feldes auf, spielen wir im Sturm dann mit hohen Flanken oder flachen Eingaben? Wenn so etwas grundsätzlich geklärt wäre, könnte man auch passende Spieler holen. Diese Spielausrichtung sollte aber nicht nur an einem Trainer hängen.

Zum letzten Satz vor allem: Richtig. Es gibt ja auch Entwicklungen im Fußball, wo man im Auge haben sollte. Manchmal setzt sich ein Trend mal neu durch und man sollte abwägen können, ob der verfolgenswert wäre. Wie so oft: Beim "Sportdirektor" muss einfach viel allgemeine Kompetenz rein. Da steht und fällt alles. Der Sportdirektor muss den passenden Trainer finden. Aber auch passende Scouts, die bspw. den Unterschied sehen zwischen einem AV in einer Viererkette oder Fünferkette.

Zu den sonstigen Punkten oben: Ein paar der Dinge grundsätzlich zu klären ist natürlich wichtig, weil es verschiedene Spielertypen sind. Ich sehe Kovac dabei gar nicht mal so fixiert auf Dreier oder Viererkette, er ist Pragmatiker. Seine Viererketten sind auch sehr stabil, aber als einer der wenigen Trainer ist er auch in der Lage, eine gute Dreierkette aufzubauen, die nicht nur tief rumsteht. Also im Zweifel auch da: Versteht der Trainer seine Spieler bzw. weiss er, wie er sie dazu bringt, dass sie im Verbund erfolgreich arbeiten, dann ist das die Essenz des Ganzen.

Wichtig ist mMn. für jeden Trainer, das Bestmögliche aus dem Kader herauszuholen, was manchmal über die Betonung der individuellen Qualitäten einzelner Spieler und manchmal über gutes Zusammenspiel aller Spieler funktionieren kann, quasi "das Ganze ist mehr als die Summe seiner Einzelteile".

Wir haben das jahrelang erlebt, dass die Trainer nur versucht haben, die individuell besten Spieler irgendwie aufs Feld zu bekommen. So einen Ansatz kannst du IMO bei Real Madrid bringen, wo du 11 Haalands und Bellinghams hast. Aber die individuelle Klasse der Einzelspieler ist anders gelagert beim BVB.


Mal größer betrachtet auf den BVB:

Die konzeptuelle Frage (für den Sportdirektor) sollte sein, was man vorhat. Ganz allgemein gilt, dass man als Spitzenteam meistens sehr viel Ballbesitz hat und demzufolge damit (und dem defensiven Anspruch, der damit einher geht) umgehen können muss. Also zum einen starke Einzelspieler, gute Offensivpläne, aber auch starkes Gegenpressing um Konter zu töten.

Kovac ist kein ausgewiesener Ballbesitzfan - auch hier Pragmatiker. Das Gegenpressing/Mittelfeldpressing ist aber schon jetzt ziemlich gut. Es muss natürlich besser werden, weil man damit berechenbar so Teams wie Augsburg zerlegen können muss. Weil das eben am Ende 2-3 Plätze mehr oder weniger ausmachen wird.

Schlecht gemachter Ballbesitz ist aber auch eine Einladung für Gegentore.

Fazit für mich: Ich denke, man sollte den Kader weiterhin "breit" aufstellen. Und zuallererst sinnvolle Transfers machen, wo man keinen oder zu wenig Spieler hat. Konkret: Defensiver Sechser von Format. Ein Backup zu Guirassy. Sinnvoll vermutlich einen Aussenstürmer. Falls man nicht Chukwuemeka holt: einen anderen 10/8er als Offensive Relaistation, um nicht von Brandt abhängig zu sein.

Sowohl für Viererkette als auch Fünferkette, Ballbesitz wie Konterspiel usw. hat man dann eigentlich einen soliden Kader. Und mit Kovac einen Trainer momentan, der kein Problem hat, opportun seine Mannschaft einzustellen, wenn es sinnvoll ist.


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