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Der BVB bekommt von Niko Kovac das was zu erwarten war (BVB)

Will Kane, Biosphärenreservat Bliesgau, Donnerstag, 24.04.2025, 22:29 (vor 234 Tagen) @ breisgauborusse

Meine Meinung zu Niko Kovač als Trainer hat sich nicht geändert seit die ‚Diskussion’ hier im Forum über ihn als möglichen Trainer des BVB einsetzte.

Er hat als Trainer genau das bewirkt, was von ihm zu erwarten war, wenn man sich einmal ohne Vorurteile und an Fakten und tatsächlichen Geschehnissen (und nicht Annahmen) orientiert mit seinen bisherigen Trainerstationen auseinandergesetzt hat. Vielleicht hätte man ihn ein, zwei Spiele eher verpflichten müssen, vielleicht zur Winterpause. Hinterher ist man allerdings immer klüger und möglicherweise war nach dem gewonnenen Spiel gegen Wolfsburg der Druck eine Veränderung auf der Trainerposition durchzuführen noch nicht groß genug.

Das einzige, was ich apersönlich aktuell an Kovač negativ kritisiere, ist die Umstellung von der gerade sich festigenden und Erfolge zeigenden 3er-Kettenformation auf die vorherige 4er-Kettenformation im CL-Hinspiel in Barcelona. Aber auch eine solche ‚taktische Überraschung für den Gegner‘ war von ihm zu erwarten; ein-/zweimal in einer Saison war er bislang immer für so etwas gut. Vielleicht passt es ja, dass es jetzt und das in der CL (und nicht in der Bundesliga zu diesem Zeitpunkt) passiert ist. Durchaus möglich, dass diese Erfahrung die Mannschaft noch stärker hinter die 3er-Kettenformation gebracht hat. Wie zu seiner Zeit in Frankfurt hat Kovač auch jetzt die Führungsspieler nach ihrer Präferenz gefragt und die haben sich (wie weiland bei der SGE) einstimmig und eindeutig für die 3er-Kettenformation ausgesprochen.

Dass es bei einer Systemumstellung ‚Gewinner‘ und ‚Verlierer‘ gibt liegt in der Natur der Sache, hier nun Gittens und Brandt. Entscheidend ist, dass das Team dadurch auf die Erfolgsspur kommt. Und das ist der Fall.

Ganz gleich, ob der BVB nun noch einen CL-Platz erreichen (was ich optimistischerweise nach wie vor für machbar halte), oder ob es ‚nur‘ zur EL langen sollte, es wäre in meinen Augen fatal, wenn man in der neuen Saison nicht mit Kovač als Trainer weitermachen würde. Er hat die Mannschaft aus ihrer starken Verunsicherung geholt, hat ihr neues Selbstbewusstsein gegeben, hat sie stabilisiert und kompakter und offensiv durchschlagskräftiger gemacht, nicht zuletzt durch taktische Veränderungen. Er mag kein Pep Guardiola sein, im Gegensatz zu manchem Vorurteil versteht er aber durchaus etwas von Taktik. Da muss man auch nicht den Satz aus seinen Anfangsjahren als Chefcoach hervorkramen, den er schon einige Male in seinem Zusammenhang erläutert hat.

Das Team ist in der Spur, steht ganz offensichtlich hinter dem Trainer, hat auf dem Spielfeld Struktur und Organisation, zeigt mittlerweile Einsatzwillen und auch Spielfreude, hat Erfolg. Die Grundvoraussetzungen für eine organische Weiterentwicklung. Ein neuer Trainer mit einem anderen Konzept könnte da sehr leicht eher ein Störfaktor und nicht ein Motor für Erfolg sein.

Macht man mit Kovač (mMn sinnvollerweise) weiter, wird man sich seitens der Clubführung aber auch darauf einstellen müssen, dass früher oder später aus der Mannschaft ein Unwillen hinsichtlich der von Kovač eingeforderten Disziplin artikuliert werden könnte. Dann heißt es nicht den Spielerversteher zu geben und den Trainer zu schassen, sondern diesen Spielern den Marsch zu blasen (so wie es Uli Hoeneß seinerzeit mit Hummels und Co gemacht hat).

Bei Bayern, in Monaco und in Wolfsburg war dies so. Bei Bayern bereits in der ersten Kovač-Saison, in Monaco (nach sehr erfolgreicher erster Saison) und in Wolfsburg jeweils in der zweiten. In Frankfurt war dies nicht der Fall, dort hat Kovač die Truppe in der laufenden Saison übernommen und vor dem Abstieg gerettet. Auch bei uns hat er die Mannschaft in der laufenden Saison übernommenen und mit ihr den Umschwung geschafft, was wie in Frankfurt für ein anderes Binnenverhältnis zwischen Trainer und Mannschaft sorgen kann.

Wenn Kovač, die Mannschaft und die Clubführung eine Entwicklung (natürlich von einer anderen Ausgangsposition aus) wie in Frankfurt hinbekommen, die auch von Zusammenhalt als Voraussetzung für Erfolg geprägt war, dann könnte der BVB in den nächsten ein oder zwei Spielzeiten wieder ein stabiler Faktor in der Spitzengruppe des nationalen wie internationalen Wettbewerbs werden. Um sich dann unter einem anderen Trainer mit neuen Ideen weiterzuentwickeln.


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