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Früher hat "der Deutsche" sich gerne abfällig über südeuropäische Länder dahingehend gezeigt (Politik)

Weeman, Hinterm Knauber, Freitag, 13.09.2024, 10:50 (vor 462 Tagen) @ markus

Das Problem ist doch, dass schon jetzt an extrem vielen Stellen ein hoher Investitionsstau gegeben ist.
Schulen, Infrastruktur auf der Straße und der Schiene, Wohnungen, Kita, Internet, Strom etc. pp.
Die von dir oft erwähnten angekündigten Rekordinvestitionen der Zukunft sind ja darin begründet, dass man einen Teil des Investitionsstaus der Bahn angehen möchte. Einen winzigen Teil des sich seit Jahrzehnten anhäufenden Investitionsstau. Die Investitionen machen die Bahn ja nichtmal zukunftsfähig. Sie erzeugen höchstens einen Stand der gerade so akzeptabel für das 20. Jahrhundert ist.
Und ob die in der Höhe kommen, umgesetzt werden können oder überhaupt greifen würde ich mal abwarten.
Aber wenn wir jetzt in allen Feldern so weiter machen, weil zur Zeit dürfen wir keine Schulden machen, werden die Kosten für Bund, Länder und Bürger ein vielfaches von dem, was man jetzt investieren müsste.
Man hat sich irgendwann vor 10 Jahren überlegt, dass jetzt die Brücken mal angegangen werden müssten. Das war aber schon zu spät. Und der Einsturz von Dresden ist offenbar eine Folge davon.
Und du brauchst doch wohl keine konkreten Zahlen um dir vorstellen zu können, dass solche Einstürze oder (Teil)Sperrungen von Autobahnen etc. pp. die Volkswirtschaft um einiges mehr kosten als hätte man die Sanierungen zeitlich sinnvoll geplant.

Und wieso sollte ich mehr Steuern zahlen? Erstens zahlen wir Deutschen fast am meisten und zweitens nehme ich doch in den letzten Jahren schon überall Kürzungen in Kauf.

Also es gibt zwei Wege. Entweder man geht die Probleme zeitnah an und leidet dann eventuell über Jahrzehnte unter einem etwas höheren Schuldenberg. Dafür wäre man als Land allerdings in der Lage produktiver zu wirtschaften.
Oder wir gehen die Probleme nicht an. Die Schulen verkommen weiter. Die Autobahnen bleiben gesperrt. Alle ziehen in die Eifel oder den Osten weil man es sich nur noch da leisten kann.
Wenigstens braucht keiner mehr ne Kita weil alle genügend Zeit haben um sich um die Kinder zu kümmern. Dann steigt die Schuldenlast auch weil der BIP extrem absinkt.

Es geht ja auch nicht darum, dass jetzt alle Problemfelder sofort angegangen werden. Es würde mir ja schon reichen, wenn die Bundesregierung zeigen würde, dass einem die Probleme bekannt sind und man gewillt ist etwas dagegen zu tun. Scheibchenweise vielleicht. Aber dann doch um einiges dicker als zur Zeit.


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