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Energiewende - Auswirkungen auf dem Strompreis -Kraftwerkstrategie (Politik)

HH-Tim, Lüneburger Heide, Mittwoch, 26.06.2024, 15:29 (vor 543 Tagen) @ Jurist

Der Strompreis an der Börse ging heute auf bis zu 2.000 € je MWh in den Morgenstunden. Was ist der Grund? Im Handel gab es einen Fehler, der dazu führte, dass Leistung aus der Schweiz, Belgien oder Frankreich nicht nach Deutschland importiert wurde. Wir hatten also das Experiment, was würde passieren, wenn Deutschland sich allein versorgen müsste. Die Antwort: Der Einsatz der erneuerbaren Energien sorgt für niedrige Preise - aber nur, wenn Sonnen scheint und Wind weht. In den Randstunden steigen die Preise ohne franzözischen Atomstrom aber auf oben genannte Preise. Im Mittel steigen die Preise sogar.

Im Sommer sind die Strompreise eher niedrig, der Bedarf an Strom ist derzeit eher niedrig aufgrund der schwachen Konjunktur. Bei Hochlast in der sog. Dunkelflaute (kein Wind, wenig PV) würdne die Preise noch deutlich stärker steigen.

Daher ist es für uns sehr wichtig, dass wir regelbare Energie bekommen. Die soll durch Ausschreibungen unter der sog. Kraftwerksstrategie als wasserstofffähige Ersatzgaskraftwerke den Kraftwerkspark bereichern. Noch lassen die Ausschreibebedingungen auf sich warten, soll aber noch vor der Sommerpause kommen.

Hintergründe zu den heutigen Ereignissen hinter einer Paywall: https://www.handelsblatt.com/unternehmen/energie/strompreis-chaos-an-der-stromboerse-bis-zu-2000-euro-pro-megawattstunde/100048129.html

Insgesamt sollten wir uns bis zum Ende des Jahrzehnts auf hohe Strompreise infolge hoher Volatilität einstellen und unseren französischen Freunden danken, dass man mit dem Atomkraftwerken unsere Energiewende ermöglicht.

Und dieses Experiment ist ein vollkommen schwachsinniges. Im europäischen verbundnetz macht es gar keinen Sinn, darüber zu diskutieren was wäre wenn.
Wichtiger ist die Frage, wie kann eine gesamteuropäische Energiewende aussehen. Aufgrund verschiedener partikularinteressen wird diese Frage aber so leider noch nicht gestellt, bzw. nicht versucht sie gemeinsam zu beantworten. So backt jedes land seine eigenen Brote wie man in einem potentiell zukünftigen Energiesystem in Europa gut positioniert sein kann.

Was mittlerweile alle Länder verstanden haben ist, dass die Offshore Windkraft ein wichtiger Grundpfeiler dieser Energie sein muss (Neben den schon etablierten Nationen GB, Dänemark, Niederlande kommt auch Deutschland wieder stark auf, dazu kommen schweden, Frankreich und Polen mit großen ausgeschriebenen und beplanten Flächen).
Speicherung ist ein Thema, was dem leider etwas hinterher hinkt, weil hier noch eine Anschubförderung fehlt, weil einfach auch noch kein wirkliches Konzept da ist. So baut man eher auf Gaskraftwerke, welche einfach in das bestehende Netz integriert werden können, etwas weniger Klmischädlich als andere konventionelle technologien sind, und durch einen Ausblick auf Wasserstoff sich schön grün geredet werden können.

Was der Verweis auf Frankreichs Atomstrom in deinem Post soll ist mir nciht ganz klar (hier vermute ich dann doch politische Vorderungen deinerseitz, welche du ja abstreitest). Diese sind aber weder zuverlässig, noch als Neubauprojekte wirtschaftlich, noch hat man eine Lösung für den anfallenden Müll, also total uninteressant für Deutschland.
Viel interessanter wäre es dann doch mal zu überlegen, wie man den Strom von der Nordsee zu den Verbrauchern in den unterschiedlichen Ländern bekommt, wie man mediterranen Solarstrom effizineter Nutzen kann, und ob es nicht sinn machen würde, bei der Speicherung dieser europäisch zusammenzuarbeiten um ein effizientes Konzept für den Kontinent zu bauen.


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