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Dann sollte man der Ukraine den Papst-Plan nahelegen, alles andere ist doch verschwendete Mühe (Politik)

Gargamel09, Sonntag, 10.03.2024, 16:48 (vor 656 Tagen) @ Ulrich

Ich kann mich noch an Aussagen hier im Forum erinnern wie „das macht der eh nicht“, „nur eine leere Drohung“ etc. Zum Glück gibt es dann doch noch Politiker, die eine solche Bedrohung ernst nehmen und nicht einfach leichtfertig Entscheidungen treffen.

Was aber bedeutet das für den weiteren Kriegsverlauf? Fakt ist doch, dass sobald man die Ukraine so stark unterstützt, dass sie gewinnen würde, es erneut zu einer solchen Bedrohung kommen kann. Also kann man nur insoweit die Ukraine unterstützen, um einen dauerhaften Patt zu halten. Dann allerdings wird der Krieg wohl nie enden.


https://www.welt.de/politik/ausland/article250491176/Ukraine-Mut-zur-weissen-Fahne-Papst-Aeusserungen-stossen-auf-scharfe-Kritik.html

Die Ukraine sollte nach Worten von Papst Franziskus den Mut haben, die „weiße Fahne“ zu hissen und ein Ende des Krieges mit Russland auszuhandeln. Er denke, „dass der Stärkste derjenige ist, der die Situation betrachtet, an die Menschen denkt, den Mut der weißen Fahne hat und verhandelt“, sagte Franziskus in einem am Samstag vom Schweizer Sender RSI veröffentlichten Interview. „Wenn man sieht, dass man besiegt wird, dass die Dinge nicht gut laufen, muss man den Mut haben, zu verhandeln“, sagte Franziskus

Wenn man so wie du an die Sache rangeht, dann wäre es besser, das so wie es der Papst empfiehlt zu machen und die weiße Fahne zu hissen, denn dann hat die Ukraine nie eine Chance. Wie soll denn ein Land, das angegriffen wurde und besetzt wird, denn jemals sein Territorium zurückerobern können, wenn man immer damit rechnen muss, dass der Angreifer eskaliert, dann ist jedes Menschenleben verschwendet, weil die Unterstützung, die man bekommt, nie ausreichen wird, weil der Unterstützer dich nicht ausreichend unterstützen möchte/kann.


Nein, muss man nicht. Aber man muss den Fakten ins Auge blicken. Und ein Faktum ist, dass Russland Nuklearmacht ist. Auf der anderen Seite stellt sich die Frage, wann Putin eventuell so weit gehen würde, den Einsatz taktischer Atomwaffen zu befehlen. Bereits bei einer Niederlage in der Ukraine? Oder erst dann, wenn seine Machtposition in Russland gefährdet wäre? Die Vermutung liegt nahe, eher bei letzterem.

Ohne die westliche Unterstützung wäre die Ukraine nicht in der Lage gewesen, die russische Invasion zu stoppen. Aber es fiel auf, dass zunächst vor allem Systeme mit kurzer Reichweite geliefert wurden, Z.B. schultergestützte Flugabwehrwaffen und Panzerabwehrraketen. Später dann Artillerie mit einer Reichweite von maximal gut 50 Kilometern Reichweite. Dann Boden-Boden-Raketen, die knapp 100 Kilometer weit reichten, und mittlerweile Marschflugkörper mit knapp unter 300 Kilometern Reichweite. Man scheint wohl genau darauf zu achten, Russland nicht zu sehr zu reizen. Aber unterhalb dieser Schwelle war man NATO-weit zur Unterstützung bereit - bis die USA auf Weisung von Donald Trump ausscheren mussten.

Was ist die Konsequenz daraus - ein jahrelanger Abnutzungskampf, der der Ukraine nichts bringt, weil man am Ende gegen die Russen nicht gewinnen kann und gewinnen heißt hier, das besetzte Land zurückzuerobern.
Wenn die Glück haben, können sie die Stellungen halten, aber wenn die USA ausfällt und Europa das nicht kompensieren kann, was Europa nicht kann, heißt das für die Ukraine am Ende trotzdem die weiße Fahne hissen zu müssen, weil sie weder das Material, noch die Soldaten haben, gegen die Russen, auf Jahre gesehen, bestehen zu können.
Entweder man unterstützt die Ukraine so, dass sie auch gewinnen kann oder man gibt ihnen zu verstehen, dass man max. dazu bereits ist, dass sie irgendwas noch halten können.
Dann wird die Ukraine entscheiden müssen, ob es das alles Wert ist, wenn der Westen sowieso nur bedingt zur Seite steht, ein All-In werden sie nicht sehen.
Und da kippt die Waage schon zu Gunsten der Russen, die dann alles dran setzen werden, die Ukraine fallen zu sehen. Schwäche zu zeigen, was Europa seit langem tut, lässt Putins Hunger nach mehr erst recht entfachen.


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