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Gestern Merkel bei Will, heute Scholz beim Heute-Journal (Corona)

Ulrich, Dienstag, 30.03.2021, 09:37 (vor 1731 Tagen) @ CLM

Die erste Frage ist, bleibt es bei dem Wachstum? Das exponentielle Verhalten ist tückisch. Etwas mehr Steigerung täglich, und wir wären schon deutlich früher dort. Und vor Weihnachten hat eine Inzidenz von in der Spitze gut 200 deutliche Stresssituationen bei unserem Gesundheitssystem ausgelöst.


Es war auch meine Befürchtung, dass diese tägliche Steigerungsrate größer wird. Tut sie aber nicht, sie ist seit 3 Wochen relativ konstant bei um die 3,5%. In der letzten Woche war sie mit 3,3% sogar etwas niedriger als in der Woche davor (3,8%). Es scheint sich jetzt auf diesen Wert einzupendeln, eventuell sogar mit ganz leicht rückläufiger Tendenz.

Es wäre schön, wenn es so bleiben würde. Verlassen möchte ich mich aber nicht darauf. Wenn ich es richtig in Erinnerung habe, dann hat in den Ländern, in denen die Situation komplett eskaliert ist, die Dynamik bei steigender Inzidenz nochmals deutlich zugenommen. In Irland beispielsweise, als die 200 überschritten waren. Da ging es dann fast senkrecht nach oben. Polen ist in etwa einem Monat von 100 auf 500 gesprungen, etc. Ich befürchte, das lag jeweils daran, dass die Situation den Behörden ab einem bestimmten Punkt komplett entgleitet, wenn man nicht ganz hart gegensteuert.


Auch unterhalb einer Inzidenz von 900 dürfte es in Deutschland übel aussehen. Aktuell ist geplant, dass sich Bund und Länder erst in etwa zwei Wochen wieder treffen, um über weitere Maßnahmen zu beraten. Bis die dann greifen würden, würden zwei weitere Wochen ins Land gehen.


Ich glaube, dass jetzt eher eine Reaktion kommt, entweder durch jedes Land selbst (Brandenburg, wo ich lebe, hat z.B. erst am Freitag Verschärfungen beschlossen und trifft heute bereits neue) oder durch den Bund.

Die Frage ist, reichen die Beschränkungen durch die Länder tatsächlich aus? Zumindest subjektiv wirkt es so, als sei man andererseits überall dabei, wieder Umgehungen zu finden.


Zwar nimmt die Impfkampagne mittlerweile Tempo auf, aber auch die 15 Millionen Dosen für April werden keine große Wirkung auf das Infektionsgeschehen entfalten. Aktuell werden noch die über Achtzigjährigen geimpft, demnächst die über siebzig Jahre alten Menschen. Und der Impfschutz beginnt erst zwei Wochen nach der Impfung einzusetzen.


Es ist zwar noch nicht jeder 80jährige geimpft, aber ein ganz großer Teil und bereits über 30% der Ü70. Das Impftempo nimmt jetzt schon merklich Fahrt auf, wir haben jetzt schon mehrere Tage über 300.000 Impfungen. Das wird diese Woche die Regel werden und nächste Woche wird es noch mehr. Fraglich nur, wie viele nun über Ostern aussetzen.

Es ist wichtig, die ältere Generation zu schützen. Dort ist das Risiko einer schweren oder sogar tödlichen Erkrankung am größten. Aber die Dynamik des Infektionsgeschehens verschiebt sich immer mehr hin zur mittleren und jüngeren Generation. Die Rentnerinnen und Rentner, die noch in der eigenen Wohnung leben schützen sich wohl zumindest bisher recht effektiv. Anders sieht es bei denjenigen unter 65 aus, die noch arbeiten. Dort kann man dem Erreger vielfach weniger gut aus dem Weg gehen. Was die Schulen angeht, so werden sich die Osterferien hoffentlich positiv auswirken. Aber sehen wird man das vermutlich erst nach dem Ferienende.


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