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Sturgeon will neues Unabhängigkeitsreferendum (Sonstiges)

Lattenknaller, Madrid, Freitag, 13.12.2019, 17:25 (vor 1589 Tagen) @ Matse

Natürlich wird das London abwimmeln. Und natürlich wird das Schottland nicht davon abhalten, eine unverbindliche Umfrage jedes Wahlberechtigten durchzuführen, wie auch das Brexit-Referendum es war. Vielleicht wird der heldenhafte Unabhängigkeitskampf der Schotten ja wieder verfilmt, und Nicola Sturgeon wird wieder von einem australischen Antisemiten gespielt.

Um ehrlich zu sein weiß ich nicht, was sie damit bewirken will. Ja, Unabhängigkeit und tatsächliche Repräsentation hin oder her, aber in der EU "bleibt" ein neuer Staat Schottland dadurch auch nicht. Ganz analog zu Katalonien, das bei einer Abspaltung von Spanien ebenfalls das reguläre EU-Beitrittsverfahren durchlaufen müsste.


Sicher wird es nicht einfach sein, ein unabhängiges Schottland gegen den Willen Spaniens in die EU aufzunehmen. Da bedarf es einiger Zugeständnisse und Garantien. Hilfreich ist, dass man keine Rücksicht mehr auf die Befindlichkeiten des Vereinigten Königreichs nehmen müsste.

Ansonsten gilt natürlich auch wie bei den Brexit-Befürwortern: Der Wunsch des Volkes ist zu respektieren. Das deutliche Votum für die SNP (bei im Vergleich zur Wahl von 2017 starken Verlusten für Labour und Torries) spricht eine klare Sprache. Das Kreuz bei den Torries werden nur die absoluten Brexiteers gemacht haben. Die nationale Einheit war den Schotten ingesamt bis zum Brexit-Referendum wichtiger - nun nicht mehr. Daher gibt es gute Gründe für ein zweites Referendum. Die nationale Spaltung ist nochmals sehr deutlich geworden. Johnson mag versöhnend in England wirken können, für Schottland sehe ich das nicht.

Ich habe es oben geschrieben, es ist ja nicht nur Spanien. Es gibt einige andere Länder der EU, die ein Problem mit Unabhängigkeitsbewegungen haben. Frankreich, Belgien, Italien, im Osten gibt es da wohl auch noch Regionen. Die sind meist alle ganz still, da sie mittlerweile viel Autonomie haben und es in der EU aufgrund des Binnenmarktes und der Freizügigkeit den nötigen Freiraum gibt.
Spanien wird dem Stand jetzt nicht zustimmen. Wie will man den Katalanen erklären, dass sie - verfassungsrechtlich korrekt - nicht unabhängig werden dürfen, den Schotten das dann aber mit dem Eintritt in die EU de fakto erlaubt.
Dazu muss man sich immer vor Augen halten, dass auch in Schottland viele Engländer leben, so wie in Katalonien viele Spanier. Die freuen sich ganz und gar nicht über eine Unabhängigkeit. Und wenn man mal den ganzen Highland-Krimskrams beiseite legt, die gehören irgendwie schon zusammen.


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