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Erinnert irgendwie an Moneyball (BVB)

Will Kane, Saarbrücken, Donnerstag, 17.05.2018, 21:47 (vor 2170 Tagen) @ Nolte


Grundsätzlich sehe ich xG als interessante Statistik, um das Spiel (für den Zuschauer) zu analysieren. Man möge mich korrigieren, aber ich sehe darin keinen so großen Nutzwert, um das Spiel (als Verantwortlicher) zu optimieren.


Das sehe ich ähnlich. Jeder halbwegs taugliche Trainer weiß doch, dass manche Schüsse häufiger zum Tor führen als andere, je nach Position, im Weg befindlichen Spielern etc., und dass die Anzahl der Tore steigt, wenn du öfter auf's Tor schießt als weniger oft bei gleicher durchschnittlicher Trefferwahrscheinlichkeit pro Schuss.

Das "Geheimnis" ist doch, wie man selbst zu möglichst vielen möglichst guten Abschlussgelegenheiten kommt und den Gegner an selbigem hindert, oder ob es gerade schlauer ist, das eigene Angriffsspiel auf wenige, aber vielversprechende, oder viele, aber jeweils unwahrscheinliche Abschlüsse auszurichten. Darin hilft diese xG-Sache nicht wirklich.

Jeder Trainer im Profifußball nutzt heute Statistiken für seine Arbeit. In jedem Club gibt es ganze Analyseteams, die sich ausschließlich damit beschäftigen und dem Trainerteam die Daten entsprechend aufarbeiten und an die Hand geben. Die deutsche Nationalmannschaft arbeitet hier eng mit der Deutschen Sporthochschule in Köln zusammen.

Keine Statistik/Analyse ist dabei für sich allein besonders aussagekräftig oder nutzbringend. In ihrer Gesamtheit schon. Für das eigene Spiel, für die Gegneranalyse, für den einzelnen Matchplan.

Fußball ist ein Spiel, in dem Zufall, Glück oder Pech schon eine ziemliche Rolle spielen. Ebenso die individuelle Klasse der einzelnen Spieler. Zufall, Glück oder Pech werden sich nie gänzlich ausschließen lassen. Aber man kann deren Einfluss minimieren. Mittels Taktik. Und die kann man optimieren, anpassen oder ändern aufgrund der entsprechenden Analysen. Auch auf die individuelle Klasse der einzelnen Spieler lässt sich nur begrenzt Einfluss nehmen. Um diese allerdings so effektiv wie möglich im Mannschaftssport Fußball nutzen zu können, sind die entsprechenden Analysen schon hilfreich. Auch für individuell unterlegene Mannschaften sind sie von Nutzen, um die individuellen Überlegenheiten des Gegners als Kollektiv minimieren zu können.

Wahrscheinlichkeiten erhöhen oder senken - darum geht es. Natürlich wird es immer wieder auch solche Treffer geben wie der von Lothar Emmerich bei der WM 66 im Spiel gegen Spanien. Oder Soli eines begnadeten Fußballers wie Messi, bei denen man nur noch Staunen kann. Das macht in meinen Augen auch einen Teil der Faszination des Spiels aus. Aber ein Messi wird nicht jeden Tag geboren und selbst ihm gelingen auch nicht in jedem Spiel Wunderdinge, auch er hat Formschwankungen. Und über das Tor von Emma wird heute noch geredet, so sensationell und selten war es. Je besser und effektiver ich Statistiken, Analysen etc. nutze, desto mehr erhöhe ich die Wahrscheinlichkeit, eine Meisterschaftssaison erfolgreich zu gestalten. Ein einzelnes Spiel hingegen kann immer wieder durch Zufall, Glück oder Pech entschieden werden.


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