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Gehalt als Sowiesokosten ? (BVB)

Nolte, Donnerstag, 17.05.2018, 14:18 (vor 2171 Tagen) @ Kayldall
bearbeitet von Nolte, Donnerstag, 17.05.2018, 14:23

Das sehe ich ja ein, das Geld wurde de facto ausgegeben, egal ob für ein Zeitschriften Abo oder ein Spielergehalt. Allerdings hat der BVB ja auch jedes Jahr sichere Einnahmen, die vielleicht auch mal variieren(mal etwas mehr, mal etwas weniger) und der Zeitschriften Abonnent hat auch ein Einkommen. Wenn er also das Abo kündigt, dann steht ihm von seinem Geld(Gehalt was er monatlich bezieht) in Zukunft mehr zur Verfügung, genau wie dem BVB dann mehr zur Verfügung stände, wenn ein Topverdiener den Klub verläßt. Ich meinte nur, dass wenn man auf der einen Seite dann sagt, das macht keinen Unterschied/Gewinn, wenn man das Abo kündigt(was nicht stimmt), dann macht das auch keinen Unterschied/Verlust im negativen Sinn, wenn man die gleiche Summe Geld wie die vom monatlichen Abo Betrag dann für was Anderes ausgibt. Es steht einem in beiden Fällen immer die gleiche Summe zur Verfügung für andere Einkäufe, egal ob mit Zeitschriften Abo oder mit einer anderen Ausgabe in gleicher Höhe.


Doch, macht es:
Du musst nämlich immer von einer Grundsituation ausgehen: Du hast 100 Euro monatlich zur Verfügung. Dann entscheidest du dich, für 10 Euro monatlich das besagte Zeitschriften-Abo zu kaufen. Das läuft dann eine Weile, du nutzt es aber nicht. Dadurch entsteht dir ein Verlust von 10 Euro im Monat und du hast nur noch 90 Euro im Monat für andere Dinge zur Verfügung. Wenn du das Abo nach 5 Jahren kündigst, werden die vorher gebundenen 10 Euro wieder frei. Du hast nun wieder 100 Euro im Monat zur Verfügung. In der Zwischenzeit hast du aber für dieses Abo 600 Euro bezahlt, dies ist dein angehäufter Verlust. Einen Gewinn hast du aber gegenüber der Ausgangssituation nicht erzielt: Vor Abschluss des Abos hattest du 100 Euro/Monat, und nach Beendigung desselben ebenso.
Falls du die Tatsache, dass du nach Kündigung wieder 100 und nicht mehr 90 Euro für andere Dinge zur Verfügung hast, auf eine Art als "Gewinn" empfindest, liegt das daran, dass du diese "Standardsituation" der 100 Euro/Monat mit der Phase des Verlusts vergleichst.
-> Nach Kündigung des Abos stehst du wieder bei der Ausgangssituation, dass du 100 Euro/Monat ausgeben kannst (aber in der Zwischenzeit 600 Euro verloren hast). Wie gesagt, ob du nun wieder 10 Euro monatlich für etwas ausgeben möchtest, ist deine freie Entscheidung. Wenn du dich dafür entscheidest, das zu tun, ergibt sich wieder die Möglichkeit, Verlust zu machen. Beispielsweise, wenn du dir ein Netflix-Abo leistest, obwohl du gar keinen Internetzugang hast. Du kannst auch Gewinn machen, beispielsweise, wenn du monatlich für 10 Euro Aktien kaufst, deren Wert steigt. Oder wenn du einen Netflix-Account abonnierst, der dir sogar mehr als 10 Euro wert wäre.

Fazit: Dein Satz "Ich meinte nur, dass wenn man auf der einen Seite dann sagt, das macht keinen Unterschied/Gewinn, wenn man das Abo kündigt(was nicht stimmt), dann macht das auch keinen Unterschied/Verlust im negativen Sinn, wenn man die gleiche Summe Geld wie die vom monatlichen Abo Betrag dann für was Anderes ausgibt." ist so nicht korrekt. Wenn du in der Ausgangssituation mit einem Budget von 100 Euro zehn Euro für ein Abo zahlst, das du nicht brauchst, machst du Verlust. In jedem Monat. Denn in jedem Monat zahlst du Geld, das dir keinen Nutzen bringt. Kündigst du das Abo, machst du gegenüber der Ausgangssituation keinen Gewinn, sondern beendest nur die Phase des Verlusts (und hast in der Zwischenzeit ein dickes Minus in der Bilanz). Gegenüber der Verlustphase ist das selbstverständlich ein Unterschied, du hast dann nämlich mehr Geld zur Verfügung. Das ist aber gegenüber der Ausgangssituation kein Gewinn, sondern nur eine Beendigung des Verlusts. Gibst du die dadurch frei gewordenen zehn Euro nun für das nächste nutzlose Abo aus, machst du mit diesem Abo neuen Verlust.

Auf einen Fußballtransfer übertragen: Der Moment vor der Verpflichtung Merinos ist die Ausgangssituation. Daraufhin verpflichten wir den Spieler und bezahlen ihm Gehalt. Dies ist eine Summe, die wir verlieren. Wenn der Spieler nicht oder nur selten und nicht allzu gut spielt, bedeutet das, dass er das Gehalt nicht "wert" ist. Wir verkaufen also den Spieler, der Vertrag wird gekündigt, wir zahlen das Gehalt nicht mehr. In der Zwischenzeit haben wir aber bereits Gehalt gezahlt, dies ist unser Verlust gegenüber der Ausgangssituation vor der Verpflichtung. Dagegen haben wir gegenüber dieser Ausgangssituation keinerlei Gewinn gemacht, wir haben nicht mehr Geld zur Verfügung als vor Merinos Verpflichtung.


Ich sehe ein, wenn du einen Spieler an sich bewerten willst finanziell gesehen, dann macht das natürlich Sinn, sein Gehalt mit in die Rechnung einzubeziehen. Die Idee war nur, dass das an den Ausgaben des Vereins ja nichts ändert, wenn die neuen Spieler genau den Gehaltsrahmen einnehmen, den die die abgegeben wurden vorher besetzt haben. Ob der BVB nun die Summe X an Spieler A oder an Spieler B bezahlt spielt dabei ja keine Rolle finanziell gesehen, solange die Zahl die Gleiche bleibt als im Vorjahr. Die Gesamtausgabe fürs Gehaltsbudget würde ja die Gleiche bleiben als im Vorjahr.

Das wäre theoretisch richtig, nur ist einfach deine Grundannahme nicht korrekt, dass das gesamte Gehaltsbudget starr ist. Und selbst, wenn es so wäre, übersiehst du die Opportunitätskosten: Wenn wir 3 Millionen für Merino zahlen, der diese Summe durch seine Leistungen nicht wieder einspielt, dann entgeht uns dadurch im Budget der entsprechende Betrag, den wir stattdessen eventuell gewinnbringend anderweitig hätten investieren können. Das Zahlen von 3 Millionen an einen Spieler, der sie nicht wert ist, bringt uns gegenüber der Alternative, ihm diese 3 Millionen nicht zu zahlen, einen Verlust. Erst recht dann, wenn wir die 3 Millionen alternativ an einen Spieler hätten zahlen können, der in der Saison 50 Tore geschossen hätten ;)


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