Körperloses Spiel (BVB)

Sascha, Dortmund, Sonntag, 14.01.2018, 20:58 (vor 2287 Tagen) @ Redaktion schwatzgelb.de

Eine Sache geht mir im Mittelfeld und der Offensive schon seit längerer Zeit auf die Nerven: ich habe oft den Eindruck, dass unsere Kicker den Zweikämpfen, in denen im Vorfeld absehbar ist, dass sie weh tun könnten, schlichtweg aus dem Weg gehen. Unter Klopp haben wir auch nicht jeden Zweikampf angenommen, aber die wichtigen schon und dann auch sehr kompromisslos.

Heute war für mich der einzige, der solchen Biss vor dem gegnerischen Tor gezeigt hat, für mich bezeichnenderweise Sokratis bei seinen Vorstößen nach vorne. Nach Ballverlusten ist er sehr zielstrebig zu Werke gegangen, von anderen sehe ich sowas kaum. Isak war für mich schon ein Lichtblick, weil er wenigstens zu Kopfballduellen hoch gegangen ist, statt wie Auba den Kopf einzuziehen und auf die 1:1.000.000 Chance zu setzen, dass der Ball über den Schädel des Gegners rutscht.

Was mir auf den Sack geht sind so Szenen wie kurz vor Ende als Schürrle geschickt wird und Casteels rauskommt. Ja, die Wahrscheinlichkeit war größer, dass der Keeper zuerst am Ball ist, es dann weh tut und Schürrle sogar die gelbe Karte kassiert. Aber die Möglichkeit war eben auch da, dass er seinen Gegenspieler so unter Druck setzt, dass er den Ball gewinnt und nur noch ins leere Tor einschieben muss. Und was passiert? Er bricht den Laufweg einfach ab. Und Schürrle ist da nicht der einzige. Gefühlt zucken unsere Spieler überproprotional häufig in 50/50 oder 40/60 Situationen zurück und überlassen der anderen Mannschaft den Ball. Und das, obwohl gerade in diesen Situationen oft viel zu gewinnen ist.