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Neu auf schwatzgelb.de: Borussias Probleme - der Elefant, den niemand sehen will (BVB)

Sascha, Dortmund, Dienstag, 28.11.2017, 07:17 (vor 2947 Tagen) @ Redaktion schwatzgelb.de

Vielleicht wird der Elefant auch unterbewusst bewusst übersehen, weil er nämlich am Ende zu der Frage führt, wie man den Elefanten wieder aus dem Raum bekommt, wenn er nicht freiwillig geht?

Natürlich sind Verweise auf "normale Arbeitgeber", die auch wieder sofort nach Schicksalsschlägen funktionieren müssen, ziemlich stumpfe Stammtischvergleiche, weil ein einzelner, normaler Arbeitnehmer nicht in dem Maßen für das Gesamtergebnis verantwortlich ist wie ein Fußballer. Ein Fußballprofi, der nur zu 90 % leistungsfähig ist, kann im Profifußball nur schwer mithalten und ein Mannschaftsgefüge ins Wanken bringen. Und der normale Arbeitnehmer übt seine Tätigkeit in der Regel auch nicht vor zigtausend Zuschauern aus, die jeden Fehler, jede Unsicherheit registrieren und somit weiteren Druck ausüben.

Trotzdem berühren sie einen wahren Kern, der zu kalten und vielleicht auch hartherzigen Fragen führt, denen sich der BVB allerdings stellen muss. Aki Watzke hat nicht nur eine Verantwortung gegenüber den Spielern, sondern auch der KgaA als Unternehmen. Ein Unternehmen, das seinen Spielern rund 150 Millionen Euro an Gehältern überweist und eine Wachstumsstrategie fährt. Dafür braucht der BVB die Gelder aus der Champions-League, Erfolgsprämien und Erfolg an sich, um den avisierten Sprung ins Bewusstsein der Fans in Übersee zu schaffen. In dem Vertrauen, dass diese Strategie gelingt und Früchte trägt, haben halt auch einige Anleger größere Gelder an der Börse investiert.

Aber wie geht man jetzt mit Spielern um, mit denen mutmaßlich über ein halbes Jahr psychologisch gearbeitet wurde, die aber immer noch so traumatisiert sind, dass selbst ein Gegentor bei einer 4:0-Führung soviel Stress erzeugt, dass sie ihre Leistung nicht mehr voll bringen können? Das ist kein Vorwurf, der Spieler kann nichts dazu. Es gibt keinen Knopf, den er einfach so an und aus schalten kann. Die Gedanken, die Ängste, der wackelige Fuß - die sind einfach da. Und wenn man in einem Team ein paar Spieler hat, die so instabil sind, dann gerät das ganze Konstrukt ins Wanken.

Das führt dann zu der beschissenen Frage, ob der BVB einem Spieler ein Gehalt von ein paar Millionen Euro pro Jahr zahlen kann und darf, wenn er bezweifeln muss, dass der Spieler zu einer adäquaten Leistung fähig ist und er unter anderem mit die Saisonziele gefährdet. Und zu der Frage, ob es nicht menschlich und auch wirtschaftlich sinnvoller ist, diese Leute krank schreiben zu lassen und aus dem Spielbetrieb zu nehmen. Oder ob man sich, völlig unabhängig von Potential und/oder Sympathie nicht besser trennt, weil auch für den Spieler ein Tapetenwechsel, nachdem er nicht immer die gleichen Abläufe wie beim Anschlag in gleicher Umgebung durchläuft, sinnvoll sein könnte.

Das sind halt alles Fragen, die nicht schön und nicht immer menschlich sind, denen man sich aber stellen muss, wenn man den Elefanten bewusst anguckt.


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