Infantino und der Angriff in Katar (Politik)

tim86, Hamburg, Mittwoch, 10.09.2025, 14:34 (vor 95 Tagen) @ rheinlandbanane

Nein, da wird nichts passieren. Katar wird ein paar Krokodilstränen vergießen und danach geht alles den gewohnten Lauf.

Ja, im Endeffekt geht es Infantino um Machterhalt innerhalb der FIFA. Man darf bei dem Nahostkonflikt nicht unterschätzen, dass die arabischen Staatenlenker, insbesondere das mächtige Saudi arabien als wm Gastgeber 2034, an sich Israel im Kampf gegen die Hamas unterstützen. Die Krokodilstränen gibt es ja nur für das eigene Volk.

Man kann von der Position Saudi-Arabiens und anderer arabischer Staaten nicht automatisch auf die Haltung Katars schließen. Katar gilt als Terrorunterstützerstaat, der u. a. wegen seiner mutmaßlichen Unterstützung für den IS, Hamas, al-Qaida, Hisbollah und die Muslimbruderschaft ein Außenseiter in der arabischen Welt ist. Hier gilt besonders die Unterstützung der Hamas als besonders groß.

Zwar existiert in Katar offiziell eine Liste verbotener Terrororganisationen, diese ist jedoch leer. Führende Vertreter von Terrororganisationen nutzen das Land zudem als sicheren Rückzugsort.

Saudi-Arabien brach 2017 gemeinsam mit den Vereinigten Arabischen Emiraten, Bahrain, Ägypten, Jordanien, Malediven, Mauretanien und weiteren Staaten die wirtschaftlichen und diplomatischen Beziehungen zu Katar ab. Zudem wurde der Luftraum für katarische Flugzeuge oder Ziel Katar gesperrt und die eigenen Häfen für Schiffe unter katarischer Flagge oder mit Ziel Katar geschlossen. Aus Dubai gab es sogar Forderungen, den Hauptsitz des katarischen Fernsehsenders Al-Jazeera zu bombardieren, da man diesem eine Mitschuld an IS-Anschlägen gab. Zwar wurde der Sender nicht angegriffen, jedoch in den beteiligten Ländern verboten.

Erst 2021 kam es unter Vermittlung Kuwaits zu einer Annäherung und 2023 zur normalisierung der Beziehungen. Mögen tut man sich aber immer noch nicht.