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Bisher ist der Wechsel für die Demokraten optimal verlaufen (Politik)

Ulrich, Dienstag, 23.07.2024, 10:02 (vor 517 Tagen) @ Scherben

Das wird denen noch auf die Füße fallen. Keine Möglichkeit für andere Kandidaten, Harris bekommt unmittelbar nach Bidens Ankündigung eine Telefonliste. Innerparteiliche Demokratie und Transparenz sehen anders aus und das wird die GOP ausschlachten können.


Egal was wie die Dems tun: Es wird auszuschlachten versucht. Das ist so sicher wie das Amen in der Kirche, und das allein ist insofern sicher kein gutes Argument.

Strategisch wäre die Frage, was besser ist: 100 Tage vor der Wahl noch voll in den innerparteilichen Wahlkampf zu gehen, oder sich nach den Wochen der Diskussionen zu sammeln und gemeinsam das Pferd zu reiten, das in der nächstgelegenen Box steht. Selbst wenn es nur schnell und nicht das allerschnellste ist.

Bei den Demokraten weiß man noch, was 1968 auf dem Parteitag in Chicago passiert ist. Da hat sich die Partei im Streit um den Präsidentschaftskandidaten komplett zerlegt und den Weg für Richard Nixon frei gemacht. Das damals war eine Ausnahmesituation. Der Vietnam-Krieg näherte sich seinem Höhepunkt, Martin Luther King war kurz zuvor ermordet worden. Die Situation erinnerte teilweise an einen Bürgerkrieg. Jetzt würde es bei weitem nicht so schlimm kommen. Aber eine Kampfabstimmung um die Präsidentschaftskandidatur auf dem Parteitag hinterlässt parteiintern Wunden, und nach außen vermittelt sie den Eindruck der Zerstrittenheit.

Ich bin mir sicher, alle wichtigen Politikerinnen und Politiker haben Telefonlisten der wichtigen Leute in der eigenen Partei oder könnten sie sich von ihrem Mitarbeiterstab binnen Stunden zusammenstellen lassen. Da war Kamala Harris in keiner sonderlich privilegierten Position. Hätte eine andere Person ebenfalls ernsthaft kandidieren wollen, dann hätte sie problemlos ebenfalls die wesentlichen Leute anrufen können.

Für Kamala Harris hatten die Anrufe unterschiedliche Funktionen. Sie hat verdeutlicht, dass sie tatsächlich ernsthaft antreten will. Sie hat die Partei beruhigt, es geht geordnet weiter. Und sie nicht zuletzt hat sie sich Rückkopplung und Rückendeckung geholt.

Vergessen sollte man nicht, dass Harris von Anfang an im Wahlkampf als designierte Vizepräsidentin mit im Team eingebunden war. Schon deshalb war sie die naheliegendste Alternative nach dem Ausscheiden von Joe Biden.

Es sind noch über 100 Tage bis zur Wahl, das wird noch ein langes Rennen. Aber bisher ist der Wechsel von Biden zu Harris optimal verlaufen. Auch wenn die Republikaner weiter nachsetzen werden, so ist doch das Thema Gesundheitszustand von Joe Biden nicht mehr dominierend. Harris hat die Wahlkampagne von Biden übernommen, und sie hat bereits einige wichtige Punkte setzen können. Sie hat einen großen Teil ihres Lebens in der Strafverfolgung gearbeitet, und ihr Konkurrent ist ein verurteilter Straftäter. Sie hat zudem noch einmal deutlich gemacht, dass sie die rigiden Pläne der Republikaner in Sachen Abtreibungsverbot und Einschränkung der Möglichkeit der Empfängnisverhütung massiv bekämpfen will, etc.


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