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Nationalmannschaft: Spieler "genervt" von "One Love"-Binde-Diskussion (Fußball allgemein)

markus, Sonntag, 04.12.2022, 20:44 (vor 508 Tagen) @ Guido

Das war aber in meiner Wahrnehmung auch der Ausgangspunkt der ganze Sache und das Schicksal der Wanderarbeiter der Auslöser dafür, dass Katar als Ausrichter wirklich in den Fokus gerückt ist.


Das Thema Wanderarbeiter ist ja seit Jahren der Hauptkritikpunkt an Katar (neben dem internationalen Terrorismus). In den Monaten und Wochen vor der WM drehte sich aber plötzlich alles nur noch um "One Love" und die Debatte wurde plötzlich fast ausschließlich auf das Thema LGBTQ gelenkt. Statt den Kataris eine Entschuldigung abzuringen und mit ihnen und den Sponsoren der WM an einem Unterstützungsfond für die Hinterbliebenen zu arbeiten, hat man sie mit einem weiteren Thema konfrontiert, bei dem klar war, dass andere Länder den europäischen Kurs nicht unterstützen werden und mit dem man in der muslimischen Welt nicht gewinnen werden wird.

Mit dem Unterstützungsfond hätte es allerdings auch massiv Kritik gegeben. Da wäre kritisiert worden, dass sie das nur deshalb machen, um in der Öffentlichkeit gut dazustehen. Was sind denn schon ein paar Millionen Euro Entschädigung im Vergleich zu 200 Milliarden Gesamtkosten und ein paar Milliarden Umsatz für die Fifa? Ein Kleckerbetrag. Hätte man in Grund und Boden verdammt.

Machen wir uns nichts vor: Man wäre im Westen erst dann fein mit diversen muslimischen Ländern, wenn sie moderne westliche Werte annehmen. Das wird aber so schnell nicht passieren. Für die ist das alles Teil ihrer Religion mit der festen Überzeugung, dass das richtig ist.

Auch hier in Deutschland war schwul sein lange Zeit eine Straftat. Erst 1994 ist der Paragraf 175 StGB endgültig gestrichen worden. Und auch nach 1994 galt es noch sehr lange als populäre Beleidigung, andere als schwul zu bezeichnen und zu diskriminieren. Die älteren unter uns werden entsprechende Gesänge gegen Bruno Labbadia und Ebbe Sand noch kennen. Köln hat man regelmäßig als Hauptstadt der Schwulen besungen. Erst in der jüngeren Geschichte Deutschlands hat man flächendeckend eingesehen, dass das komplett daneben ist. Und erst seit 2006 gilt das AGG, das Diskriminierung im Berufsleben verbietet.

Ich fürchte, dass Länder wie Katar irgendwann selbst begreifen müssen, dass niemand einen Nachteil dadurch erleidet, dass andere Menschen vielleicht anders leben möchten. Wir werden ihnen das nicht aufzwingen können.


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