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Fachkräftemangel (BVB)

Sascha, Dortmund, Mittwoch, 30.11.2022, 12:24 (vor 507 Tagen) @ koom

Und in Deutschland hat ein Simon Terodde den Rekord für die meisten Zweitligatore und kann sich in eine Klasse höher ähnlich gut durchsetzen wie damals Federico bei uns.


Ist das bei Terrodde so überraschend? Nein, eher nicht. Abgesehen von seiner Zweitliga-Torquote macht er nicht sonderlich viel aussergewöhnliches. Und die kommt dann idR auch meistens daher, dass er dort in Favoritenteams (Hamburg, Schalke, Bochum) spielt. Er hat dadurch meist bessere Mitspieler als der Gegner, bekommt quantitativ wie qualitativ mehr Bälle und dadurch mehr Chancen. Die Frage wäre natürlich, ob Terrodde bspw. bei den Bayern auch stark wäre. Die Antwort darauf ist schwierig. Generell ist es aber so, dass Terrodde wenig herausragendes mitbringt.

Aber genau das kann man scouten. Nehmen wir mal Haaland. Der kann auch gegen Germania Kleinkleckersdorf spielen und du siehst Dinge von dem, die herausragend sind. Gefühlt 3m groß, dabei schnell wie Usain Bolt und mit dem Ball kann er auch noch umgehen. Dazu eine starke Schussqualität. Beim BVB hat man ihn praktisch nur noch als Konterstürmer gesehen bei den Fans. Und bei ManCity beweist er noch mal ein paar Etagen höher, dass sich seine Qualitäten in jedem Umfeld abrufen lassen.

Haaland ist ein absolutes Ausnahmetalent. Und auch der ist nicht direkt aus Norwegen zu einem Topclub gewechselt.

Einen Spieler direkt aus einer asiatischen Liga kannst du eigentlich nur als Ergänzungsspieler holen mit einem Kaderplatz, bei dem es nicht weh tut, wenn es nicht funktioniert. Alles andere ist absolutes Glücksspiel.


Oder du hast ein Scouting, dass die ganzen genannten Schwächen nicht hat. Das vor Ort ist. Das den heimischen Fußball kennt. Das den Spieler auch ausserhalb des Platzes scoutet, bspw. durch persönliche Interviews u.ä. wo man dann schon erahnen kann, ob man da jemanden hat, der sehr an seinem Umfeld hängt, oder anders ist.

Nein, einfach nein. Das funktioniert vielleicht noch in Japan, wo die Liga ein höheres Niveau hat, aber danach wird das einfach nicht möglich sein. Man sieht doch gerade an der Asientour, dass eine mit U19-Spielern verstärkte Urlaubstruppe des BVB da locker gegen die Heimmannschaften gewinnt. Und der Spieler mag noch so tolle spielerische Anlagen haben, das heißt noch lange nicht, dass er das auch gegen Gegner zeigen kann, die taktisch ganz anders geschult, handlungsschneller und grundsätzlich viel besser ausgebildet sind.

Das hat man letzte Saison zum Beispiel auch bei Moukoko gesehen, der teilweise zwei Altersklassen übersprungen und dort trotzdem ohne Ende Tore gemacht hat. In der ersten Liga hatte er dann den Ball und während er sich noch überlegt hat, was er damit anstellt, war der Ball wieder weg. Das lag nicht daran, dass er Probleme mit dem Ball hat, sondern einfach daran, dass das ein ganz anderes Spiel ist.

Neben allen charakterlichen Einschätzungen steht vorrangig erst einmal die Frage, ob der Spieler es sportlich schafft, in der Bundesliga zu überzeugen. Und das ist einfach enorm schwer und risikobehaftet.


So ein Scouting aufzubauen ist halt schwierig. Und gerade in Richtung Asien noch mal sehr viel schwieriger, weil das kulturell und sprachlich - und teils auch politisch - erheblich komplizierter ist. Wenn man schon in China 3-4 Sprachen hat, die über Dialekte hinausgeht und wo es nur wenige Europäer gibt, die diese auch lernen wollen, sind schon bestimmte Hürden gesetzt. Zudem reden wir bei "Asien" von verflucht viel Fläche und Personen.


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