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Demokratie aushalten (Corona)

BukausmTal, Wuppertal, Mittwoch, 01.12.2021, 02:20 (vor 1486 Tagen) @ MarcBVB

Naja, es gibt halt Menschen (ich werde jetzt nicht sagen, wen ich dafür halte), die leben vollalimentiert. Denen ist das vollkommen egal, denn entweder ist man gemütlich im Home-Office, oder man lebt "vom Amt". Die haben keine Empathie für die Gastronomen, die dann jetzt pleite gehen. Oder für Schülerinnen, die vor häuslicher Gewalt abhauen. Und dann benimmt man sich halt so. Wenn's nach meinem Geldbeutel gehen würde, dann dürfte die Pandemie gerne noch lange weiter gehen mit möglichst viel eingesperrten Menschen. Gibt dann sehr viele Monies für mich. Mehr Gewaltschutzverfahren, mehr Scheidungen. Vielleicht schaut man aber mal einfach mal über den Tellerrand hinaus, bevor man sich angesichts angeblich notwendiger Einschränkungen für alle einen darauf kloppt. Das schafft aber nunmal nicht mehr jeder.

Ein wieder mal sehr einseitiger Einwurf von dir gegen Menschen, die ein konsequenteres Vorgehen in der Pandemie befürworten, in dem du deine Diskussionsgegner/innen diskreditierst.

Dazu ein Blick ein Jahr zurück:
Ende Oktober, mitten in den politischen Beratungen zu den zu treffenden Maßnahmen, gab es ein verheerendes Positionspapier u.a. von Streek und Gassen, die drohende Kontaktbeschränkungen als panisch und nicht angemessen kritisierten. Das trug dazu bei, dass verunsicherte Politiker/innen halbherzige Maßnahmen beschlossen, die das exponentielle Wachstum nicht stoppen konnten.

Die Konsequenz davon war, viele Wochen später die Notbremse in Form eines Lockdowns ziehen zu müssen, der in Folge deutlich gestiegener Inzidenz umso länger dauerte und fatale Nebenwirkungen mit sich brachte:

Dazu gehören Tote in Alters- und Pflegeheimen genauso wie Schüler/innen im schlecht funktionierendem Homeschooling, Eltern im Dauerstress, junge und alte Menschen in sozialer Isolation und mit psychischen Erkrankungen, häusliche Gewalt, Pleiten von Frisörbetrieben und in der Gastronomie, fehlende Einkünfte und Arbeitsmöglichkeiten für Freiberufler/innen und Kulturschaffende, etc... Letztendlich war das auch für den Staat und die Wirtschaft verheerend.

Auch aus den Reihen der Wirtschaftsforscher/innen gab es und gibt es bis heute Kritik an dem zu häufig unentschlossenem Handeln der Poltik, so z.B. aktuell von Clemens Fues vom Ifo Institut für Wirtschaftsforschung.
Es sind also keinewegs die Vollalimitierten, die zu einer anderen Einschätzung wie du und deine FDP-Freunde kommen.

Ich werde wütend, wenn ich so eine arrogante Abwertung von dir lese. Im Gegensatz zu dir trifft mich die Coronascheiße existenziell. Ich bin freiberuflicher Musiker, dem heute gerade wieder der nächste seiner gebuchten Jobs abgesagt wurde. Und trotzdem habe ich genügend Gehirnschmalz und Moral, nicht gegen notwendige Maßnahmen zu wettern, wenn das Gesundheitssystem auf der Kippe steht.
Auch weil ich schon im Sommer und beginnenden Herbst, als deine FDP- Freunde den "freedom day" anlässlich des Ende der Pandemie propagierten, die Einschätzungen von Drosten, Ciesek und Kekule im Poadcast wahrgenommen habe, die sich jetzt bewahrheiten.

Ich bin froh, dass wir in unserer Demokratie mit dem Bundesverfassungsgericht eine letzte Instanz haben, die wie schon beim Klimaschutz auch beim Thema Coronamaßnahmen unterschiedliche Rechtsgüter behutsam abwägend behandelt und zu nachvollziehbaren Urteilen kommt, auch wenn das dem Juristen Marc persönlich nicht passt.>

"Er hat was Positives gesagt - Steinigt ihn!". Das ist im Ergebnis übrigens der Dreck, an dem der gesellschaftliche Zusammenhalt zugrunde gehen wird.>


Der gesellschaftliche Zusammenhalt geht nicht zugrunde,nein, er existiert weiterhin bei einer demokratischen Mehrheit. Gefährdet wird er durch die Feinde der Demokratie, die mit Hetze und Desinformationskampagnen agieren - durch den Dreck von AFD und anderen Nazis, Verschwörungstheoretiker/innen und organisierten Impfgegner/innen, denen die Gesellschaft und ihre Menschen egal sind.


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