schwatzgelb.de das Fanzine rund um Borussia Dortmund
A- A+
schwatzgelb.de das Fanzine rund um Borussia Dortmund
Startseite | FAQ | schwatzgelb.de unterstützen
Login | Registrieren

Ohne funktionierende defensive Absicherung keine erfolgreiche offensive Spielweise (BVB)

Will Kane, Saarbrücken, Sonntag, 22.08.2021, 22:46 (vor 977 Tagen) @ DomJay

Ist auch meine Meinung. In den Spielen, in denen der Gegner uns Ballbesitz aufzwingt, dürfen wir keine Tore kassieren.


Deutlich mehr ballbesitz als der Gegner werden wir doch in 75-80% der Spiele haben.
Wenn wir da kein Tor kassieren dürfen/sollten gehen wir mit unter 25 Gegentore am Ende der Saison raus.


Und werden Meister.


Definitiv!
Aber wie realistisch ist das? Also in 80% der Spiele zu Null zu spielen? Das gelingt nicht mal dem FCB.


Es ist nicht realistisch aber über 1/3 sollte das Ziel sein. Mehr als ein Gegentor/Spiel führt nicht zum Erfolg, international schon gar nicht erst auch wenn die Auswärtsregel passé ist.

Die Verfechter, dass es nicht so ist sind bei der Vergabe von großen Titel i.d.R. nur Zuschauer.

Wenn wie beim BVB 2-3 Tore regelmäßig nicht zum Sieg gereicht hat erkennt man das Problem. Wenn 1 Tor in der Regel hingegen zum Sieg ausreicht, dann steht man zwangsläufig ganz oben.

Thomas Schaaf galt schon vor zwanzig Jahren als Apologet der Spielweise ‚vorne ein Tor mehr schießen als hinten bekommen‘. Und nicht nur für Werderfans waren da viele spektakuläre Matches in den 00er-Jahren dabei, denen man mit Vergnügen zugesehen hat. Meister und Pokalsieger wurde er mit Werder allerdings nicht, weil diese Spielweise sich als überlegen herausgestellt hätte. Sondern weil er in dieser Saison sein Hauptaugenmerk auf eine stabile defensive Absicherung seiner offensiven Spielweise Wert legte.

Denkt man an den damaligen Kader, dann sind es meistens die Namen der Offensivspieler Micoud, Klasnić oder Ailton, welche die Erinnerung prägen. Diese Spieler haben auch ihren gehörigen Teil zum seinerzeitigen Double beigetragen. Entscheidend für den Erfolg waren jedoch eine überragende Innenverteidigung mit Ismaël und Krstajić sowie ein herausragendes defensives und zentrales Mitelfeld mit Ernst und Baumann. Dazu zwei solide und zuverlässige Außenverteidiger mit Skripnik und Stalteri. Der Kader Werders enthielt in dieser Saison sogar eindeutig mehr Defensiv- als Offensivspieler.

In den beiden Meisterspielzeiten unter Klopp waren es beim BVB genau die ausgezeichneten Defensivleistungen, welche die offensive Spielweise erfolgreich werden ließen. 22 und 25 Gegentore in diesen Spielzeiten sprechen eine eindeutige Sprache.

Für die Bayern unter Heynckes wurde das Triple nur möglich, weil man sich mit Dante und Martínez in der Innenverteidigung und im defensiven Mittelfeld entscheidend verstärkte.

Auch der Fußball Bayerns unter Guardiola zeichnete sich durch eine äußerst stabile Defensive aus.

Klopp konnte den LFC erst dadurch titelreif machen, indem er In der Innenverteidigung und auf der Torwartposition gezielt und teuer investierte.

Die entscheidende Investition Guardiolas zum Titel in der PL letzte Saison war Rúben Dias in der Innenverteidigung.

Die generellen fußballerischen Ansätze Klopps und Guardiolas, die beide in der Wahrnehmung für Offensivfußball stehen und so unterschiedlich sie auch vermeintlich sein mögen, haben dabei grundsätzlich gemeinsam, dass ihr Offensivansatz imme Rauch ein Defensivdenken beinhaltet. Wer selbst den Ball hat oder Vorwärtsverteidigung praktiziert hält den Ball von Gegne rund eigenem Tor fern und läuft dadurch weniger Gefahr, einen Gegentreffer zu kassieren. Nur lässt sich dies nicht immer gewährleisten und die gegnerischen Mannschaften stellen ich immer besser auf diese Spielweisen ein. Und deshalb benötigt man eine funktionierende Defensivabsicherung jenseits des eigenen fußballerischen Ansatzes.

Klopp, Guardiola, Schaaf, Heynckes - nur vier prominente Beispiele von offensiv denkenden Trainern, welche die Erfolge ihrer offensiven Spileweisen einer notwendigen funktionierenden defensiven Absicherung verdanken.

Und genau dies ist der Punkt. Es geht nicht um defensive Spielweise. Sondern um die defensive Absicherung der offensiven Spielweise.

Die Bayern unter Flick mögen da ein Gegenbeispiel sein, aber es war auch eine Saison der besonderen Bedingungen.


Antworten auf diesen Eintrag:



gesamter Thread:


1233615 Einträge in 13684 Threads, 13778 registrierte Benutzer Forumszeit: 25.04.2024, 14:30
RSS Einträge  RSS Threads | Kontakt | Impressum | Nutzungsbedingungen | Datenschutzerklärung | Forumsregeln