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Steinmeier gedenkt Corona-Opfern (Corona)

markus, Sonntag, 18.04.2021, 22:06 (vor 1094 Tagen) @ simie

An der Stelle ist die schwarz-weiß Sicht aber verkehrt. Es stellt sich nicht die Frage, ob die Kontaktverfolgung funktioniert, oder ob sie das nicht tut. Sie funktioniert immer in dem Umfang, in dem sie möglich ist. Jede Kontaktkette, die damit unterbunden wird, bedeutet nach hinten raus viele weitere unterbundene Infektionen. Je mehr Kontakte verfolgt werden können, desto stärker wirkt sich das auf den R-Wert aus. Der Effekt wird immer kleiner, je geringer der Anteil der nachverfolgbaren Kontakte ist. Das ist keine Frage des hü oder hott, sondern bewegt sich dazwischen.

Drosten hat bereits im Oktober kurze, aber dafür harte Wellenbrecher Shutdowns gefordert. Zu einer Zeit in der die Inzidenz auf über 50 drohte zu steigen. Das Ziel war, in möglichst kurzer Zeit wieder eine niedrige Inzidenz zu erreichen. Es hätte dann mehrere Wochen gedauert (exponentielles Wachstum auf niedriger Basis), bis man mit einem weiteren kurzen, aber harten Shutdown hätte gegensteuern müssen. Frühzeitiges und sehr hartes Gegensteuern hätte das Verhältnis des Lockdowns zu den Lockerungen möglichst klein gehalten.

Die Politik hat auf diesen Vorschlag nicht gehört. Man hat zwar den Begriff Wellenbrecher übernommen, aber in den Light Maßnahmen war gar kein Wellenbrecher drin. Die Wirtschaft sollte um jeden Preis weiterlaufen. Wenn aber 40 Millionen Menschen weiterhin ununterbrochen arbeiten gehen, müssen die Kontakte woanders eingespart werden. Und das waren in dem Fall der Einzelhandel, die Gastronomie und auch die Schulen. Rückblickend hat das alles zwar der Wirtschaft geholfen, aber leider nur zu einer Stagnation auf Kosten anderer geführt.

Die Frage jetzt wäre, ob sich die Strategie eines harten Lockdowns noch lohnt. Offenbar wird die Frage mit nein beantwortet. Der Zeitraum bis zu den Sommerferien wird offenbar als keinen lohnenden Zeitgewinn für die Schüler erachtet. Und auch der Einzelhandel und die Gastronomie können weiterhin geschlossen sein. Motto offenbar: Auf die paar Wochen kommt es jetzt auch nicht mehr an. Ein Tag die Wirtschaft schließen soll um die 7 Milliarden Euro kosten. Viel Geld. Allerdings sind auch dieses Jahr vier Feiertage auf ein Wochenende. Die ersten vier Tage Lockdown würde schonmal nur den positiven Effekt aufzehren. Aber man will es nicht. Die Prioritätensetzung ist ganz einseitig.


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