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A short story of Moria (Sonstiges)

Philipp54, Freitag, 18.09.2020, 19:35 (vor 1313 Tagen) @ Rupo

Danke @Rupo

Ich schätze die Stammuser und dieses Forum hier sehr, dass wir bei unterschiedlichen Meinungen und Ansichten uns über das Thema Asyl, Migration, Flucht, etc. schon seit Jahren austauschen (meistens reflektiert und vom Ton her dem Thema angemessen). Leider sind wir im realen Leben ja fast keinen Meter entscheidend weiter gekommen :-(

Gehöre nicht zu Stammuser, aber von dem was ich lese ist das schon ein sehr ordentliches Niveau - nicht nur in Bezug auf ein Fußballforum.


1. Kurzfristig: Es muss JETZT was für die Menschen getan werden, die in diesen ‚Camps‘ vegetieren. 2015 war ich der Meinung, dass Ungarn als EU Land zu schnell die Menschen, die im Bahnhof schliefen, über Autobahnen liefen, etc. durch gereicht hat. Ungarn hat dies rückblickend aus Kalkül getan und gehört im Prinzip aus der EU ausgeschlossen, es ist an einer gemeinsamen EU nur als Geld Empfangsland interessiert. Griechenland ist anscheinend mit der Situation überfordert und alleine gelassen, dazu kommt das es durch die ‚Euro Rettung‘ seit 2005 kaputt gespart wurde. Es geht jetzt darum auf MENSCHLICHER Ebene zu reagieren. Also: auflösen ALLER Inselflüchtlingslager und die Menschen auf feste Unterkünfte auf das griechische Festland bringen + in EU Länder die helfen wollen.

Es ist leider nicht nur Ungarn. Außer in einem kleinen Kreis innerhalb der EU-Kernländer zählen Vereinbarungen und vor Allen die Durchführungen sehr wenig.
Ressortleiter in den Ministerien verzweifeln ihrer Arbeitsbelastung alles unter einen Hut in Brüssel zu bringen. Die Leute sind nur noch fertig und wissen nicht, wie sie ihr Arbeitspensum durch kriegen sollen.

Zu Griechenland habe ich eine stark eingefärbte persönliche Meinung. NmM ist kaum Spielraum, die gleiche Anzahl von Migranten und die Problematik von den Inseln auf das Festland zu verlegen. Auch nicht in feste Bauten wie für die ursprüngliche Zahl an Migranten (Militärlager)bisher .Kurzfristig vielleicht, aber es birgt dennoch die Gefahr von Übergriffen. Die Bereitschaft und die Geduld der Griechen ist am Ende. Ausgehandelte Rückführungen in die Türkei sind gescheitert. Abgelehnte Asylbewerber werden von ihren Heimatländern nicht aufgenommen.Eine geplante, organisierte Rückführung, um abgelehnte Bewerber ohne
Festland zu betreten, außerhalb Europa´s zu bringen wird sich die EU aber nicht nehmen lassen wollen. Deshalb der Druck, auf Lesbos neue Lager zu errichten. Die Bevölkerung will nicht mehr.
Es kommen Vorschläge von "ausländischen" (Invasoren hätte ich beinahe gesagt) Leuten, Griechenland Inseln abzukaufen und mit Migranten zu besiedeln. Erinnert mich an die Troika , die GR zwang, Staatsbesitz wie Häfen, Flughäfen und Inseln zu verkaufen. Oder unter Umgehung des letzten Willen von Onassis, Skopelos mit dem Kennedystrand doch ins Ausland zu verkaufen, statt wie vorgesehen, in Staatsbesitz zurück zu geben. Die Tochter eines russischen Oligarchen hat sich sehr über ihr Geburtstagsgeschenk gefreut. Die 62m-Yacht für 200Mio. der Familie Stroll habe ich letztes Jahr in der Gegend gesehen, der eigene Hubschrauber landete und startete relativ häufig. Vielleicht Mädels holen in Athen, wer weiß. Welch ein krasses Bild im gleichen Land, wo überfüllte Boote jämmerlich absaufen.

Der „Führer“ Nikolaos Michaloliakos von der Goldenen Morgenröte flog zwar aus dem Parlament, andere "Rechte" zogen ein. NmM ist es ein Fehler, den immer noch geringen prozentualen Stimmanteil dieser Parteien gleichzusetzen mit der überwiegenden Teil der Bevölkerung ist für weiteren Zustrom.
Die Akzeptanz für weitere Migranten ist abhängig davon, ob Integration gelingt oder nicht. Den Satz beziehe ich nicht auf Griechenland alleine.

Es gibt Hilfsorganisationen, die den Griechen helfen.Schultüten für Kinder, Ranzen und Schreibmaterial, bspw., oder unterstützen mittellose Waisenheime, Kinderheime, unterstützen die freiwillige Feuerwehr, weil die Kompetenz und finanzielle Ausstattung bei der lange nicht so leistungsfähigen Berufsfeerwehr liegt (Kineta bei Athen läßt Grüßen)
Während Krankenhausaufenthalten müssen die Griechen für die Versorgung ihrer Verwandtschaft7Freunde größtenteils selbst sorgen. Versuchen, für die Pflege im Zimmer jemand engagieren, den Kranken zu versorgen, auch mit Lebensmittel, Verbandszeug extra. Wenn ich mir vorstelle, es gibt unter den Migranten eine große Anzahl von Corona-Patienten, würde es mich würgen, wenn jemand wie in vergangenen Tagen von Sozialneid spricht. Ein angemessene Versorgung muß für die einheimische Bevölkerung ebenso sicher gestellt sein.

Gleich wie man zu Börse und Aktien steht, ein Blick auf den ATHEX öffnet vielleicht erstaunte Augen. Der DAX hat seine Verluste beim Corona-Einbruch in Gewinn korrigiert. Die griechische Index ist immer noch 30% gegenüber April im Minus, die Alpha-Bank ein Pennystock. Der Tourismus am Boden, bisher rund 20% des BIP. Lange Ausführung, kurze Meinung. Keine weiterer Ausbau fester Unterkünfte in Griechenland, weder auf den Inseln noch auf dem Festland.
Man kann den Frieden und die Einstellung in der Bevölkerung damit nicht kaufen.

Grenzabsicherung der Inseln ist unmöglich, auch nicht, wenn Erdogan sich lang machen würde - was er eh niemals tut. Es geht wie so oft um Bodenschätze. Die Türkei ist nicht an unbesiedelten Inseln interessiert, sondern an der Vorherrschaft im Mittelmeer und den Bodenschätze(Öl, Gas) ringsherum.
Inseln zu verkaufen und Migranten anzusiedeln...es bleibt zwar griechisches Hoheitsgewässer, aber mir wird ganz komisch ei dem Gedanken. Erst recht, als ich hörte, die Idee kommt von jemand aus dem arabischen Raum.


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