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Hier die Quelle (Corona)

Jurist81, Freitag, 11.09.2020, 10:29 (vor 1315 Tagen) @ Voomy
bearbeitet von Jurist81, Freitag, 11.09.2020, 10:34

Während ich dem grundsätzlich überall zustimme, scheint Biden ja aus irgendeinem Grund gerade bei den Latino-Wählern abzukacken. Laut einer Umfrage, die ich gestern gelesen habe, ist der Wähleranteil Latinos pro Trump in Florida inzwischen weit größer, während Clinton das Feld vor der letzten Wahl noch deutlich dominiert hat. Ich würde mich bei den Wählerschichten also nicht unbedingt auf die Hispanols jeder Art verlassen.

Absolut richtig. Die Latinos in Florida sind nicht die Exil-Mexikaner in Arizona, Nevada oder Texas. Hier sind vor allem Kubaner die am am besten vernetzte und wichtigste Gruppe, die schon immer sehr loyal den Republikaner gegenüber waren, da sie aus ihrer Familiengeschichte heraus sämtliche Anflüge von sozialistschen Strömungen vehement bekämpfen.

Ich könnte mir gut vorstellen, dass es am Ende darauf hinaus läuft, dass bestimmte Gruppen gar nicht wählen gehen. Die Evangelikalen verlieren den Glauben in Trump, werden aber im Umkehrschluss nicht automatisch Biden wählen.

Ja, das halte ich für nicht unwahrscheinlich und stützt meine These: In Alabama und Tennesee ist der Mobilisierungsgrad für das Ergebnis unerheblich. In den Battleground States wird aber genau diese Mobilisierung entscheidend für den Ausgang.

Derzeit denke ich, dass es eine Menge mit dem Eindruck zu tun haben wird, den Biden in den Debatten machen wird. Die Debatten selbst sind zwar für viele Amerikaner keine Wahlentscheidung, sie verlagern aber das Momentum in der Regel in eine bestimmte Richtung. Auch bleibt natürlich abzuwarten ob wir wirklich noch eine Oktober Surprise bekommen oder nicht. Ich finds ganz lustig, dass Trump gerade versucht sein Profil mit irgendwelchen vermeintlichen außenpolitischen Erfolgen zu schärfen, für die sich aber absolut kein Schwein interessiert, weil es niemanden so wirklich in den USA interessiert, ob es jetzt ein oder zwei Länder weniger gibt, die Israel von der Landkarte tilgen wollen oder ob Kosovo und Serbien wieder miteinander reden.

So unwichtig ist die Frage nach Israel nicht. Die jüdische Community ist ein immens wichtiger Wählerblock und Trump hat deren Interessen tatsächlich gut verfolgt. Die anderen Karten, auf die Trump setzt: Law and Order und Fight Socialism. Damit erreicht er seine Adressaten recht gut. Die Demokraten haben Trump aber nicht den Gefallen getan, einen linkeren VP-Kandidaten aufzustellen. Wäre bspw. AOC die VP-Kandidatin, hätte die GOP gute Chancen aus dieser Wahl einen Richtungswahlkampf zu machen. Kamala Harris bietet diese Angriffsfläche nicht, auch wenn die progressiveren Demokraten enttäuscht sind, dass nicht ein "linkerer" Kurs eingeschlagen wird. 2016 sind viele Sandersanhänger von der Urne ferngeblieben. Das Schreckensgespenst "four more years" dürfte sie aber dieses Mal allen Widrigkeiten zum Trotz, wie den Coronaeinschränkungen, eingeschränkter Briefwahlmöglichkeit und einem farblosen, recht uninspirienden Kandidaten auf demokratischer Seite, zum Wählen bewegen.


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