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Da steht ein Pferd auf dem Flur (Corona)

markus, Mittwoch, 19.08.2020, 14:13 (vor 1956 Tagen) @ Djerun

Ach ja, der R-Wert. Den sollte man aber auch nicht so dogmatisch sehen. Der liegt seit Mitte Juli mal ein Stückchen über 1, dann mal wieder unter 1...


Falsch. Der 7 Tage-R-Wert liegt bereits seit dem 10. Juli kontinuierlich über 1. Im Mittel liegt er bei 1,14:


1,06 (10. Juli)
1,12
1,18
1,21
1,25
1,26
1,21
1,17
1,14
1,15
1,17
1,19
1,19
1,19
1,17
1,15
1,12
1,09
1,07
1,06
1,04
1,07
1,13
1,17
1,2
1,21
1,19
1,19
1,17
1,13
1,1
1,09
1,08
1,09
1,05 (14. August)


Das was stärker schwankt ist der 4-Tage-R-Wert. Dort werden die letzten vier Tage mit den Tagen zuvor verglichen. Nach einem Wochenende geht der 4-Tage-R-Wert dann künstlich runter, da an Wochenenden weniger Daten gemeldet werden. Deshalb ist der 7-Tage-Wert genauer, da dort in beiden Zeiträumen jeweils ein Wochenende dazwischen liegt. Langfristig liegt der 4-Tage-Wert im Mittel allerdings auch bei 1,15 seit dem 10. Juli.

Wir sind nun seit fast sechs Wochen wieder in der exponentiellen Ausbreitung. Und irgendwann trifft es dann auch wieder die Risikogruppen, die momentan noch gut geschützt sind.


Joa, mit 1,05 können wir alle super leben!


Auch das geht nur für eine begrenzte Zeit. Jeder Wert über 1 führt dauerhaft unweigerlich zu einem exponentiellen Anstieg. 1,05 klingt zwar wenig. Aber auch das sind mal locker 5% Anstieg je Generation. Und im Schnitt dauert es 4 Tage, bis das Virus auf eine weitere Person überspringt.


Der R-Wert ist zu theoretisch und ungenau. Er betrachtet das Phänomen der Überdispersion überhaupt nicht und diesen Dispersionsfaktor muss man berücksichtigen. Da muss man dann tiefer in die Materie gehen. Ich empfehle da den Drosten-Podcast. Müsste so irgendwann Ende Mai gewesen sein. DAS behandeln Lauterbach, Kekule usw. sicherlich nicht im Detail...

Das dürfte überholt sein. Es gibt jeweils eine untere und obere Grenze des Prädiktionsintervalls, daraus entsteht dann ein gemittelter, geschätzter Wert. Eigentlich ist es ganz einfach: Es werden die Neuinfektionen der letzten 7 Tage mit den 7 Tagen zuvor verglichen. Sind mehr Infektionen gemeldet als in dem Zeitraum zuvor, entsteht daraus ein entsprechender R-Wert. Langfristig stimmt dieser Wert mathematisch immer, da die Anzahl der Neuinfektionen die entscheidende Größe sind.

Alternativ kann man auch die Anzahl der Akuterkrankten betrachten. Wir haben derzeit über 13.000 Akuterkrankte. Vor dem Anstieg hatten wir nur 5.000 Aktutinfizierte. Und die Anzahl der Neuinfektionen steigen derzeit wöchentlich um 20 bis 30%.

Das ist zwar alles theoretisch. Aber das sind Fakten. Alles andere ist eine gefühlte Ebene, auf die man sich besser nicht verlassen sollte. Das haben andere Länder schon versaut.


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