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Mein Freund Karl haut wieder einen raus: (Corona)

Fluegelflitzer, Göttingen, Mittwoch, 06.05.2020, 00:46 (vor 2060 Tagen) @ micha87
bearbeitet von Fluegelflitzer, Mittwoch, 06.05.2020, 00:50

Ein Vorteil den er aber hat, er weiß wie Wissenschaft funktioniert, nur ob er die richtigen Schlüsse daraus ableitet steht auf einen anderen Blattpapier. Was mich aktuell viel mehr stört und auch gestern bei Plaßberg aufgefallen ist, sind die Leute die von der Wissenschaft allumfassende Antworten sofort und jetzt verlangen. Wissenschaft funktioniert aber nicht auf Knopfdruck und sofort, sondern Studienergebnisse benötigen Zeit sie auszuwerten und um weitere Schlüsse zu ziehen braucht es weiterer Testphasen. Man geht also immer wieder aufs neue ins Feld und versucht daraus Erkenntnisse abzuleiten sowie Lösungen zu finden. Die Virologen werden nun aber vor jede Kamera gezerrt und jeder Satz den sie tätigen wird sofort als ein Indiz gewertet die Maßnahmen zu verändern, sei es zu lockern oder zu verschärfen.

Viele Leute haben fataler Weise keine Ahnung wie Wissenschaft funktioniert und bekommen es auch nicht mantraartig erklärt. Schlimm ist auch, das selbst Leute wie Lindner mit Studienabschlüssen scheinbar noch nie forschungsorientiert gearbeitet haben und sich wundern das Erkenntnisse auch kurzfristig sich ändern. Man müsste den Virologen auch endlich mal wieder Zeit geben, statt stetig mit Nachfragen um die Ecke zu kommen wann der Wirkstoff den da ist und welche Maßnahmen nun folgen sollten. Das führt zu Wasserstandsmeldungen die niemanden helfen und schürt eher Verunsicherung als das sie Lösungen offerieren.

Du sagst, er weiß, wie Wissenschaft funktioniert und betonst dann, dass man für weitere Schlüsse aus wissenschaftliche Ergebnissen und Daten weitere Versuche sowie Idee und Experimente im Feld braucht. Lauterbach weiß also scheinbar nicht, wie Wissenschaft funktioniert.
Er nimmt Daten wie Drostens Studie und zieht daraus völlig unzulässige Schlüsse. Seine Interpretationen - und mehr sind es nicht - sind von keinen mir gängigen wissenschaftlichen Prnzipien geleitet und sein Narrativ scheint viel durch ein Streben nac höffentlicher Anerkennung als Experte in dieser Krise bestimmt zu sein. Er baut dabei scheinbar auf die Angst der Menschen, sowie die Hoffnung, dass niemand mit ein bisschen gesundem Menschenverstand die Studien selber ließt.
Wer sich einmal anschauen möchte, was für ein toller Wissenschaftler Lauterbach ist, der schaue sich mal seine Aussagen zum Salzkonsum an. Er empfiehlt nach Jahren immer noch einen extrem niedrigen Salzkonsum, weil er denkt, dass das Herzkrankheiten vorbeuge. Er bezieht sich dabei auf einzelne, aus dem Kontext gerissene Studien und preist eine eine Reduktion der Salzaufnahme zu einem Grad an, der laut mehreren Studien nicht nur keinen positiven Effekt hat, sondern schlicht gefährlich ist, besonders für kranke Menschen.


Die Wissenschaft kann nicht Schritt halten mit der Schnelligkeit, welche die Bevölkerung, Politik und Medien von ihr verlangen. Die Virologen sind nun selbst in einer Situation in der sie vor Monaten gewiss nicht sein wollten und müssen ebenfalls gerade lernen was es heißt in der Öffentlichkeit zu stehen. Einzelne Aussagen und Sätze werden dann gleich anders interpretiert, sodass es gar keine Möglichkeit gibt diese zurückzunehmen. In der Unterhaltungsbranche und Politik ist man diese Gangart gewohnt, die Wissenschaft hatte gewiss in diesem Ausmaß noch nicht das Vergnügen damit gehabt.


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