Die Macht der Sprache (Spieltage)

Steffi, Eichlinghofen! :-), Sonntag, 01.03.2020, 15:10 (vor 2124 Tagen) @ quincy123

Ich bin bei dieser ganzen Sache mittlerweile sehr sehr zwiegespalten, denn mit einigen Dingen hatte der Streich gestern nach dem Spiel schon recht. Der Umgang in unserer Gesellschaft wird rauer. Jetzt zu sagen, okay, das hat nix mit den Stadien zu tun, weil da war das immer so, finde ich ein bisschen zu einfach.

Man kann nicht in allen anderen Lebenslagen darauf pochen besser miteinander umzugehen und dann im Stadion einfach so weitermachen. Natürlich reinigt sich die Fanszene auch immer selbst. So sind viele Gesänge, die früher ganz normal waren von den Rängen verschwunden und das ist auch gut so.

Uns allen, die wir uns täglich mit dem Fußball und dem Fansein beschäftigen ist klar, was so ein Fadenkreuz Plakat bedeuten soll und es mitnichten eine Morddrohung ist. Man muss sich aber zwei Dinge vor Augen führen. Erstens... wie kommt sowas bei anderen Leuten an, die sich nicht so damit beschäftigen. Was hat das für eine Außendarstellung. Und... kommen wir mit... es ist doch ganz anders gemeint, nicht eigentlich doch nicht weiter?

Ich habe kürzlich ein wirklich sehr sehr empfehlenswertes Buch gelesen "Sprache und Sein" von Kübra Gümüsay. Und so ein Buch macht einen schon nachdenklich und ich frage mich, bringt es uns allen was, wenn wir das Stadion aus dieser gesellschaftlichen Debatte herausnehmen?

Wie gesagt, ich tue mich selbst schwer damit, weil ich kann auch gut pöbeln, wenn es um den Gegner geht, aber würden ein paar Grenzen wehtun? Oder würde man dann nur einfach versuchen müssen Kritik kreativer an den Mann zu bringen. Nämlich dann auch so, dass er sie versteht.

Denn seien wir mal ehrlich, mit Fadenkreuz-Plakaten erreicht man nix, weil Medien und DFB das einfach als Beleidigungen abtun können. Kreative Kritik müsste aber eventuell aufgegriffen werden.